Köln | Heute veranstaltete die Kölner Berufsfeuerwehr ein Get Together zur Einweihung ihres neuen Feuerwehrzentrums. Parken müssen die Retter aber anscheinend noch üben. Denn Sie parkten rücksichtslos in der Gummersbacher Straße den Gehweg zu und dass obwohl wenige Meter weiter am ehemaligen Busbahnhof genügend Parkplätze waren.

Ein älterer Herr wollte die Gummersbacher Straße in Richtung Lanxess Arena laufen. Nicht nur, dass eine Fahrspur vor dem neuen Feuerwehrzentrum mit Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr zugestellt war, ohne dass es dafür einen Einsatzgrund gibt, sondern zwei Fahrzeuge waren so geparkt, dass Fußgänger nicht mehr sicher den Gehweg benutzen konnten.

Es handelte sich eben nicht um einen Einsatz, sondern einen Termin für Ratsmitglieder und Pressevertreter zu der die Feuerwehr geladen hatte. Der ältere Herr quetschte sich dann an dem Falschparker kopfschüttelnd vorbei, was ihm sichtlich schwer fiel. Kommentieren muss man eigentlich ein solches Verhalten: Auch die Stadt Köln und ihre Feuerwehr könnte nicht nur rücksichtsvoller parken, vor allem wenn es nur darum geht einen Rohbau bei Getränken zu besichtigen, sondern sich einfach an die Straßenverkehrsordnung halten, auch wenn das Ordnungsamt der Stadt Köln sicher den roten Fahrzeugen mit den blauen Lichtern auf dem Dach kein Knöllchen verpaßt. Übrigens sind in rund 100 Meter Entfernung jede Menge Parkplätze zwischen dem BB Hotel und dem Polizeipräsidium Köln, für 1,50 Euro pro Fahrzeug den halben Tag.

Stellungnahme der Kölner Feuerwehr

Nach dem Bericht kochten die Wogen der Kommentatoren auf der Facebookseite von report-K hoch und viele Leserinnen und Leser waren darüber empört, dass report-K überhaupt darüber berichtet hatte, oder zogen in Zweifel, dass die Feuerwehrfahrzeuge ordnungswidrig geparkt waren. Aus diesem Grund hat die Redaktion bei Feuerwehr und städtischem Ordnungsamt, aber auch im Innenministerium nachgefragt.

Hier die Antwort der Stadt Köln im Wortlaut: „Die Feuerwehr bedauert die Situation, dass es durch das Falschparken zu Unannehmlichkeiten gekommen ist. Normalerweise sollten Feuerwehrfahrzeuge so nicht parken. Auch der Amtsleiter, Herr Direktor Feyrer, hat dies sehr deutlich gegenüber den Mitarbeitern betont und konkret die Fahrer ermahnt. Nur ein Einsatzfall stellt für die Feuerwehr eine Ausnahme dar.

Im Allgemeinen ist es so, dass bei Verwarngeldern jeder Mitarbeiter der Stadt Köln selbst haftet und auch das Verwarngeld selber tragen muss. Die Stadt Köln, und damit auch die Feuerwehr, übernimmt nicht die Kosten von Verwarngeldern etc.. Den Mitarbeitern entsteht daher kein Vorteil nur weil sie städtische Mitarbeiter sind. Das Ordnungsamt unterscheidet auch grundsätzlich nicht, ob ein städtisches oder ein privates Fahrzeug beispielsweise im Halteverbot steht.“

Einige Kommentare zu der Berichterstattung auf report-K grenzten an Beleidigung oder teilweise üble Nachrede unter anderem auch von Facebook-Nutzern, die eindeutig als Rettungswagenfahrer oder Feuerwehrmann sich in Uniform oder im Einsatz zeigten. Report-K nahm dies zum Anlaß im Innenministerium NRW nachzufragen, ob der virtuelle Raum – also soziale Medien – einen Freibrief bedeuteten, in dem jeder tun und lassen kann, was er will. Zumindest für Feuerwehrbeamte in NRW gilt, auch wenn diese bei einer kommunalen Feuerwehr beschäftigt sind, das Landesbeamtenrecht. Und damit auch die Wohlverhaltenspflicht, sofern sich der Betreffende als solcher in der Öffentlichkeit zu erkennen gibt. Also auch in der digitalen Öffentlichkeit.

Autor: Andi Goral