Köln | aktualisiert 19.6.2012, 10:31 Uhr | Im September 2011 wurde der Feuerwehr Köln bekannt, dass zwei Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, Löschgruppe Esch, Mitglieder in der neonazistischen Gruppe „Autonome Nationalisten Pulheim“ waren. Sie wurden nun ausgeschlossen.

„Das war absolut neu für uns“, erklärte heute Feuerwehr-Chef Stephan Neuhoff gegenüber report-k.de. Im September 2011 sei es bekannt geworden, dass zwei Männer aus der Freiwilligen Feuerwehr (Löschzug Esch) Kontakte in die rechte Szene pflegen sollen. Sie sollten der neonazistischen Gruppe „Autonome Nationalisten Pulheim“ angehören. Neuhoff nahm daraufhin unter anderem Kontakt zur Staatsanwaltschaft und der Polizei Köln auf. Dort wollte er erfahren, ob gegen die beiden Männer etwas vorliegt. Als klar war, dass einer der beiden Straftaten verübt haben soll, wurde dieser am 31. Dezember 2011 aus der Freiwilligen Feuerwehr ausgeschlossen. Das Verüben von Straftaten gilt laut einer Verordnung der Feuerwehr als besonders schweres Dienstvergehen und kann mit dem Ausschuss geahndet werden.

Bei dem zweiten Mitglied waren hingegen keine Straftaten bekannt. Er wurde dennoch Ende Mai 2012 ausgeschlossen. „Wir hatten keine Garantie, dass er seine Aufgaben verfassungsgemäß erfüllt“, so Neuhoff gegenüber report-k.de. Ähnliche Fälle hat es laut Neuhoff bislang noch nie bei der Feuerwehr Köln gegeben. Die Löschgruppe Esch wurde 2000 bereits durch einen unrühmlichen Vorfall bundesweit bekannt. Damals sollen zehn Mitglieder 35 Brände gelegt und einen Gesamtschaden von 35 Millionen Mark verursacht haben, so berichtete die Rheinische Post online. Drei Mitglieder wurden festgenommen. Personen seien bei den Brandstiftungen nicht verletzt worden.

aktualisiert 19.6.2012, 10:31 Uhr > Auch die Feuerwehr in Pulheim hat rechtliche Schritte gegen Mitglieder eingeleitet. Dies bestätigte Ralf Rahn, Leiter der Feuerwehr Pulheim, gegenüber report-k.de. Da das Gerichtsverfahren noch nicht abgeschlossen ist, wollte er jedoch keine weiteren Auskünfte dazu geben.

Esch gegen rechts

In den vergangenen Monaten häuften sich neonazistische Aktivitäten in Köln-Esch. Gemeinsam mit der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-Dok (ibs) laden Vereine aus Köln-Esch am 20. Juni 2012 zu einer Informationsveranstaltung ein. In einem Interview mit report-k.de erklärt Hendrik Puls von der ibs vorab, wie die Situation in Esch einzuschätzen ist und wie sich die Bürger gemeinsam dagegen wehren können. Mehr dazu erfahren Sie hier >>>

Autor: cs