Köln | Viele Kölner sind fassungslos, als gestern der Tod des jungen Radfahrers bekannt wurde. Der war Opfer eines Verkehrsunfalles an der Aachener Straße Ecke Innere Kanalstraße, bei dem die Polizei nicht ausschließt, dass diesem ein illegales Autorennen voran ging. Die Polizei lässt jetzt das Blut des Fahrers des BMW-Leihwagens untersuchen.

Die Polizei Köln hat eine Blutprobe eines Unfallfahrers in die Gerichtsmedizin zur Untersuchung gegeben. Hintergrund sei, es einen Verdacht gebe, dass der Fahrer des weißen BMW möglicherweise unter Einfluss von Alkohol oder illegaler Substanzen stand. Das dieser Verdacht bestehen könnte, macht die Polizei am Verhalten des jungen Mannes nach dem Unfall fest. So lange allerdings die Ergebnisse der Blutprobe nicht vorlägen, handele es sich lediglich um einen Verdacht, so ein Sprecher der Behörde. Bei der Untersuchung gehe es um Qualität und nicht um Schnelligkeit, so der Sprecher.

Eines sei mittlerweile gesichert, dass sowohl der Fahrer des Mini, als auch der Fahrer des BMW sich gekannt haben. Beide Fahrzeuge stammen von einem Carsharing-Anbieter. Auch der Fahrer des Mini werde von der Kölner Polizei als Unfallbeteiligter vernommen, auch wenn sein Fahrzeug bei dem eigentlichen Unfall nicht beschädigt wurde. Der Fahrer habe, nachdem der Mini der beiden jungen Frauen mit dem weißen BMW kollidiert sei, seinen Mini geparkt und sei zu Fuß zu der Unfallstelle gekommen. Mittlerweile gebe es auch eine große Anzahl von Zeugen, so die Kölner Polizei, die auch Angaben über das Fahrverhalten der beiden Fahrzeugführer vor dem Unfall gemacht haben.

Die Kölnerinnen und Kölner sind tief bewegt und trauern mit den Angehörigen des 26-jährigen Radfahrers, der auf so tragische Weise und völlig unverschuldet, sein Leben verlor. Dies zeigen die vielen Reaktionen auch auf der Facebookseite von report-K. Zu Wort gemeldet hat sich auch Henriette Reker, die Kandidatin um das Amt des Oberbürgermeisters im Herbst diesen Jahres: „Der Familie des verstorbenen jungen Mannes spreche ich mein aufrichtiges Beileid aus. Diese illegale Auto-Rennen gefährden massiv das Leben der anderen Verkehrsteilnehmer. Das dürfen wir nicht dulden. Auf den Ringen und auf der Aachener Straße sind deutlich mehr Geschwindigkeitskontrollen notwendig. Darüber müssen sich Ordnungsamt und Polizei abstimmen. Es ist mir zudem unverständlich, warum die gemeinsame Unfallkommission von Stadt und Polizei weder die Ringe noch die Aachener Straße bislang als Gefahrenstelle eingestuft haben. Als ersten Schritt muss das Ordnungsamt mit Radarmessungen das Geschwindigkeitsniveau und die Anzahl der Geschwindigkeitsverstöße ermitteln. Dann brauchen wir an den ermittelten und bekannten Unfallstellen mehr Geschwindigkeitskontrollen.“ Reker lobte in diesem Zusammenhang die Arbeit der Polizei in Köln, die in den vergangenen Wochen 100 Fahrverbote gegen mutmaßliche Mitglieder der Raserszene ausgesprochen hatte.

Autor: Andi Goral
Foto: Freunde haben Blumen für den verstorbene Radfahrer niedergelegt.