Köln | Stadtdirektor Guido Kahlen geht übermorgen in Ruhestand. Oberbürgermeisterin Henriette Reker gab zum Abschied einen Empfang im Historischen Rathaus und lobte die Leidenschaft mit der sich der scheidende Stadtdirektor für Köln eingesetzt habe.


Stadtdirektor Guido Kahlen trägt sich imi Gästebuch der Stadt Köln ein.

Der Ruf, so Henriette Reker, sei Kahlen weit über die Stadtgrenzen vorausgeeilt und er galt als der Sepp Herberger der Stadtverwaltung, der jeden kannte. Er habe ihr damals, als sie sich als Sozialdezernentin bewarb, signalisiert, dass sie die SPD im Rat, sie, mit den Grünen wählen würde. Kahlen, so Reker, sei ein guter Kollege gewesen. Guido Kahlen hat sich einen besonderen Laudator gewünscht: Matthias Kammer, der Direktor des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet. Und der vermittelte den anwesenden Gästen nicht nur viel strategisches Wissen zur Digitalisierung, sondern Botschaften, die die Arbeit Guido Kahlens reflektierte. Eine davon: „Keiner kann es auf Dauer mehr alleine – gemeinsam können wir es besser.“ Und so handelte Kahlen.

Kammer erzählt viel von den Initiativen die Kahlen unternommen hat, um die Digitalisierung in NRW auf kommunaler Ebene voranzubringen und dass es ihm gelungen sei, viele Kommunen davon zu überzeugen. Kahlen steht auch für die Behördennummer 115 in Köln. Für dieses Engagement wurde er sogar mit einem Preis ausgezeichnet. Heute betreibt die Stadt Köln ein großes Callcenter und betreut Kommunen aus dem Umland mit. Kammer merkt an, eine klassische kommunale Verbunddienstleistung. Dies ist aber nur die eine Seite, denn hinter der 115 steht eine Philosophie und Strategie. Kahlen sagt dazu gerne „Einfach machen“ im Sinne von Keep it simple und „Einfach machen“, das meint, es zu tun und nicht abzuwarten oder zögerlich zu sein. 115 ist viel einfacher zu merken als jede städtische Telefonnummer. Sie sichert den Zugang zu Informationen der Stadt für viele Menschen, auch die, die sich nicht auf Webseiten zur richtigen Information durchklicken können. Die Idee stammt aus den USA. In New York gibt es dafür die Nummer 311. Kammer machte deutlich, dass Zeiten des Umbruchs Menschen mit Leadership-Qualitäten brauche und Kahlen habe dazugehört.

Kahlen dankte Mitarbeitern und Weggefährten und sprach davon, dass Köln die besten Perspektiven habe. Er habe so vielen Menschen viel zu verdanken. Die Stadt habe die Kraft, die Zivilgesellschaft und die Verwaltung, um eine hohe Schlagkraft zu entwickeln, sieht Kahlen positiv für Köln in die Zukunft.

Autor: Andi Goral
Foto: Stadtdirektor Guido Kahlen mit seiner Frau Barbara und Oberbürgermeisterin Henriette Reker