Köln | aktualisiert | Die Stadt informiert am heutigen Mittwoch, 19. Oktober, über den aktuellen Stand der Bauarbeiten am Eifelwall. 86 der 186 benötigten Betonpfähle auf dem Gelände, des zukünftigen Historischen Archivs und des Rheinischen Bildarchivs, sind fertig. Jedes von Ihnen hat einen Durchmesser von 90 bis 120 Zentimeter und wurde mit 2.800 Kubikmeter Beton gefüllt.

>>> Videobeitrag: Petra Rinnenburger von der städtischen Gebäudewirtschaft erklärt im Interview den Fortgang der Bauarbeiten.

„Wir haben heute das Bergfest der Kundungsarbeiten von 186 notwendigen Bohrpfählen, knapp 90 fertig gebohrt und betoniert“, erklärt Petra Rinnenburger, geschäftsführende Betriebsleiterin der Gebäudewirtschaft im Interview mit report-K. Die restlichen Bohrpfählen sollen bis voraussichtlich Ende November oder Anfang Dezember fertiggestellt sein. Unmittelbar darauf beginnen die Rohbauarbeiten und somit der zweite Bauabschnitt. Dieser Bauabschnitt soll voraussichtlich 18 Monaten in Anspruch nehmen. Ende 2019/Anfang 2020 plant die Stadt derzeit die Übergabe des fertigen Archivs.

Zu den Einzelheiten im ersten Bauabschnitt

Zur Errichtung eines Gebäudes gehört es, alle Lasten wie das Gewicht der Bauteile, des Mobiliars und der darin befindlichen Personen durch Decken und Wände in die Bodenplatte zu leiten. Diese muss die Lasten weiter auf den Boden verteilen. Das geschieht im Bauwesen mit so genannten Gründungen oder Fundamenten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie Tief-, Flach- und Pfahlgründungen. Letztere besteht in der Regel aus langen Betonpfählen. Bei der Pfahlgründung werden Stahlrohre in den Baugrund getrieben, bis eine tragfähige Boden- oder Gesteinsschicht erreicht ist. Der Erdkern wird entfernt, der entstandene Hohlraum dann mit Beton verfüllt und das Rohr anschließend gezogen. Diese Betonpfähle dienen als Stützen und Fundament. Auf der Baustelle Eifelwall errichtet das beauftragte Unternehmen 186 Betonpfähle mit einem Durchmesser von 90 bis 120 Zentimetern und einer Länge von bis zu 20 Metern.

Der ehemalige Archivbau in der Severinstraße umfasste eine Nutzfläche von 7061,06 Quadratmeter. Auf die Magazine entfielen davon 5.718,99 Quadratmeter. Im Neubau am Eifelwall sollen die Magazine im Schatzhaus 8.836,80 Quadratmeter umfassen.

Die erforderlichen Ordnungs- und Identifizierungsmaßnahmen ebenso wie die Konservierung und Restaurierung des einsturzbetroffenen Archivgutes erfordern allerdings für den Neubau eine deutliche Vergrößerung der entsprechenden Räumlichkeiten gegenüber dem eingestürzten Archiv, erklären Rinnenburger und Dr. Ulrich Fischer, Projektleiter Eifelwall bei der Gebäudewirtschaft. Daher werden im Mantelbau umfangreiche Werkstätten und Archivarbüros realisiert, die es in dieser Größe an der Severinstraße nicht gab. Die Nutzfläche für beide Institutionen gemeinsam wird im Neubau insgesamt 14.492,50 Quadratmeter betragen.

Die gesamten Baukosten verlaufen auf rund 83,5 Millionen Euro.

Ausweichlager Archivgut

Derzeit bewahren die vier Archive in Düsseldorf, Bonn, Freiburg und Schwesing das Archivgut aus Köln. Bis Januar 2017 sollen lediglich zwei Standorte in Köln – Heumarkt und Porz – und weiterhin Düsseldorf als Ausweichlager für das Kölner Archivgut dienen, erklärt Dr. Ulrich Fischer, stellvertretender Leiter des Historischen Archivs.

[infobox]Kosten[/infobox]
Projektkosten: 75.978 Millionen Euro
Risikoreserve: 7.598 Millionen Euro
Gesamtprojektkosten: 83.576 Millionen Euro

Maße
Mantelbebauung: 3-geschossig (ab OK Erdgeschoss)
Länge: ~126 Meter
Schatzhaus/Magazin: 6-geschossig (ab OK Erdgeschoss)
Länge: ~56,50 Meter
Breite: ~27 Meter

Flächen
Gesamtbruttogrundfläche: 22.510,00 Quadratmeter , davon 10.600 Quadratmeter für Schatzhaus/Magazin
Gesamtnutzfläche: 14.492,50 Quadratmeter, davon 8.800 Quadratmeter für Schatzhaus/Magazin

Autor: Irem Barlin
Foto: v.l.n.r.: Petra Rinnenburger, Werner Engels, Dr. Johanna Gummlich und Dr. Ulrich Fischer