Köln | Am Abend des 19. Januar 2017 verstarb Heinrich Becker im Kreise seiner Familie. Das gab das Unternehmen Gaffel am heutigen Freitag, 20. Januar, bekannt. Sein Sohn Heinrich Philipp Becker hierzu: „Wir sind tief erschüttert. Mein Vater ist nach einem langwierigen und schweren Kampf, den er bis zuletzt mit Größe und Würde gefochten und erduldet hat, friedlich im Kreise seiner Familie von uns gegangen. Er hat in 42 Jahren bei der Gaffel die Firma durch seine Werte, seine Klarheit und sein Geschick geprägt. Sein nachhaltiges Wirtschaften ist das Fundament für den Erfolg und die Zukunft unseres Familienunternehmens.“

Zu Heinrich Becker

Heinrich Becker wurde am 29. August 1946 in Köln geboren. Die Domstadt und das Kölsch sollten fortan sein Leben prägen. Schon in jungen Jahren wurde er von seinem Vater in die 1908 gegründete Privatbrauerei Gaffel eingeführt.

Sein Studium schloss er an der heutigen TU München als Dipl.-Ing. der Brauerei- und Getränketechnologie ab. 1972 erfolgte der Eintritt als geschäftsführender Gesellschafter in die Familienbrauerei. In seinen über 40 Jahren bei der Gaffel prägte er die Firma durch seine Werte, seine Klarheit und sein Geschick. In dieser Zeit entwickelte sich die Privatbrauerei Gaffel zu einer der bekanntesten Brauereien Deutschlands. Sein nachhaltiges Wirtschaften ist das Fundament für den Erfolg und die Zukunft des Familienunternehmens.

1983 wurde er zum Vorsitzenden des Kölner Brauereiverbandes gewählt. Heinrich Becker war in dieser Funktion der maßgebliche Architekt der Kölsch-Konvention, aufgrund dessen Kölsch als einzige Biersorte von der EU in den Kreis der geschützten regionalen Spezialitäten aufgenommen wurde. 1988 wurde Heinrich Becker Vorsitzender des Verbandes der Rheinisch-Westfälischen Brauereien, 1990 Mitglied des Präsidiums des Deutschen Brauer-Bundes. 2002 wählte ihn die Delegiertenversammlung zum Vizepräsidenten dieser höchsten Interessenvertretung der deutschen Brauwirtschaft. Alle Ämter hatte er nach langjähriger erfolgreicher Verbandsarbeit 2013 in die Hände seiner Nachfolger gelegt.

Seine Kreativität lebte er auch künstlerisch aus. Als Reisefotograf mit eigenen Ausstellungen dokumentierten seine Arbeiten den Alltag fremder Kulturen. Einen Namen machte er sich auch mit der weltgrößten Sammlung historischer Bierplakate mit mehr als 8000 Exponaten, die er in über 40 Jahren leidenschaftlich zusammentrug und die internationale Anerkennung erfährt.

Heinrich Becker war Mitglied des Industrie- und Gewerbeausschusses der Industrie- und Handelskammer zu Köln, Vorstandsmitglied der Kölner Montagsgesellschaft, einer Vereinigung Kölner Bürger. Darüber hinaus unterstütze er zahlreiche karikative Vereinigungen.

Mit seiner Frau Angela war Heinrich Becker 40 Jahre verheiratet. Neben ihr hinterlässt er zwei erwachsene Söhne und eine erwachsene Tochter sowie vier Enkelkinder.

Autor: ib | Foto: Gaffel