Köln | Die Bürger wurden schon einmal gefragt und dürfen weiter mitreden. Die Bezirksvertreter bekommen das Konzept, das 14 Studierende der Ecosign, Akademie für nachhaltiges Design, entwickelt haben, in diesem Jahr noch vorgestellt. Der Spielplatz an der Ecke Wissmann und Grimmstraße soll schöner werden. Die Idee der Studenten einen „Veedelstreff – Gezielt flanieren in Ehrenfeld“ zu schaffen.

Müll und Lärm stören

Ein Semester lang haben sich die Studenten mit dem Spielplatz beschäftigt. Der ist eigentlich zweigeteilt. Zwischen Glasstraße und Wissmannstraße gibt es einen Teil, der sehr gut angenommen wird und auf der Wissmannstraße Ecke Grimmstraße beginnt der zweite Teil der zu den Gärten der Welt und der Kindertagesstätte auf der Körnerstraße führt. Beide Plätze haben einen Spielplatzpaten. Die Studenten, die sich rund ein Semester mit dem Thema beschäftigt haben, begannen ihre Arbeit mit einer Umfrage im Veedel. Sie verteilten rund 500 Postkarten im näheren Umfeld. 33 kamen mit Anmerkungen zurück. 43 Prozent stören laute Jugendliche auf dem Platz, 34 Prozent die dunklen Ecken und 23 Prozent der Müll. 40 Prozent gefallen die großen Bäume, 35 Prozent die Tischtennisplatten und 25 Prozent die Schaukel. So weit die Bestandsaufnahme.

22 Prozent wollen lieber einen Parkplatz als einen Spielplatz

Interessant ist, was sich die, die geantwortet haben wünschen: 42 Prozent plädieren für mehr Sitzgelegenheiten, 23 Prozent wünschen sich eine Rutsche, 22 Prozent wollen die Fläche zu einem Parkplatz umwidmen und 14 Prozent mehr Sportgeräte. Die Studenten haben jetzt erste Ideen und Pläne entwickelt, die in den nächsten Monaten mit der Bevölkerung vor Ort, aber auch mit den Bezirksvertretern diskutiert werden sollen. Bezirksbürgermeister Wirges hat auch schon einen Zeitplan im Auge. So will er, da Köln aktuell in der vorläufigen Haushaltsführung ist, das Jahr 2016 für Diskussionen nutzen. Ende 2017 soll es eine Beschlussvorlage geben und 2018 könnte das Projekt dann umgesetzt werden. Dabei ist Wirges und auch den Projektpartnern eine offenen Austausch mit allen zu führen. Dazu gehören die Kinder, deren Eltern, die Anwohner, die Jugendlichen, sowie Politik und Verwaltung.

Die Ecosigner haben jetzt einen ersten Plan entwickelt. Sie wollen einen zentralen Punkt und dort einen Pavillon schaffen. Dort können Veranstaltungen stattfinden, kleine Konzerte oder ein Treffpunkt für Viele entstehen. In kreisförmigen Wellen darum gruppieren sich Sitzgelegenheiten und Liegen. An den Hauswänden soll eine Kletterwand entstehen. Man will die Wegebeziehung verbessern und die Menschen so auch in den hinteren Teil zum 2014 eröffneten Garten der Welt führen. Auch Hochbeete sollen eingearbeitet werden. Die Menschen sollen sich zum gemeinsamen Gärtnern treffen oder die Jüngeren gemeinsam Graffitis malen. Zu den Events will man auch mit großen Graffitis einladen, die an die Hauswände gesprüht werden könnten.

Bürgerdialog soll angestrebt werden

Bezirksbürgermeister Wirges erhofft sich einen Platz der von allen Generationen genutzt werden kann und wird. Er betont die völlig neue Konzeption und Zusammenarbeit mit der Ecosign. Man pflege zwar seit 25 Jahren die Bürger bei der Ausstattung der Spielplätze im Viertel mit einzubeziehen, vor allem auch die Kinder, aber dieser Prozess habe eine neue Qualität. Früher sei es üblich gewesen einen bunten Katalog eines Spielplatzausstatters auf den Tisch zu legen und die Kinder konnten sich dann einige Spielgeräte aussuchen. Einen konkreten Termin oder Plan wie es jetzt weitergeht, haben allerdings weder die Ecosigner, noch der Bezirksbürgermeister. Man darf also zunächst gespannt sein, wie sich der Bürgerdialog rund um den neuen Veedelstreff weiter entwickelt.

Autor: Andi Goral