Köln | Am 3. März 2009 stürzte das Kölner Stadtarchiv ein. Zwei junge Männer wurden unter den Trümmern der Häuser begraben, in denen sie lebten und starben. Ein weiterer Mensch verwand das Unglück nicht und nahm sich das Leben. Jetzt will die Stadt Köln einen Vergleich mit den Bauunternehmen der Arbeitsgemeinschaft Los-Süd schließen. Dies soll der Kölner Rat am 29. Juni in einer Sondersitzung zum Ende dieser Wahlperiode beschließen.

600 Millionen Euro betrage die Vergleichssumme die die Unternehmen bezahlen sollen. Wie sich diese zusammensetzt ist unklar. Die Unternehmen sollen die U-Bahn auf eigene Kosten fertig stellen. Ob dies in den 600 Millionen Euro enthalten ist bleibt auch offen. Der Schaden wurde bisher von der Stadt und der KVB öffentlich mit 1,3 Milliarden Euro beziffert. Jetzt spricht die Stadt Köln von einer Maximalforderung und dass „deren Durchsetzung – wie in jedem gerichtlichen Verfahren mit erheblichen Prozessrisiken verbunden wäre.“

Weiter heißt es von Seiten der Stadt Köln: „Durch die Zusage der ARGE, die U-Bahn auf eigene Kosten fertig zu stellen, hat die Fertigstellung der Baustelle und damit auch die Inbetriebnahme der Nord-Süd-Stadtbahn eine realistische und zeitlich belastbare Perspektive. Geschaffen wird zudem eine neue Basis der Zusammenarbeit für die Vertragsparteien der KVB AG und der ARGE Los-Süd geschaffen.“

Zur Schadensursache schreibt die Stadt Köln: „Mit Abschluss des Vergleiches ist die Einsturzursache aus Sicht der Stadt Köln nunmehr abschließend geklärt. Das Ergebnis des im Auftrag des Landgerichts Köln tätigen Sachverständigen Prof. Kempfert wird bestätigt.“ Der forscht aber noch an der Ursache. Die Stadt Köln geht davon aus, dass durch die Zahlungsverpflichtung der ARGE Los-Süd sämtliche bislang aufgelaufenen Schäden ersetzt werden und die Restaurierung der Archivalien dauerhaft gesichert sei.

Autor: Von Redaktion
Foto: Luftaufnahme der Stadt Köln zum Archiveinsturz