Köln | Liveblog beendet | In Köln fanden heute fünf Demonstrationen statt. Auf der Deutzer Werft versammelte die Regierungsnahe UETD nach eigenen Angaben 102 Organisationen hinter sich und führte eine Kundgebung vor rund 20.000 Teilnehmern durch. Ein Aufzug durch die Innenstadt der rechtsgerichteten „Pro NRW“ und ihrer Unterstützer wurde, trotz vorheriger Genehmigung durch die Gerichte, um 16:50 Uhr von der Polizei aufgelöst. Eine Kundgebung von „Köln gegen Rechts“ war auf den Bahnhofsvorplatz gezogen, um dort gegen „Pro NRW“ zu protestieren. Die Jugendorganisationen verschiedener Parteien demonstrierten auf dem Kölner Heumarkt. Bis 18:42 Uhr verliefen alle Kundgebungen friedlich.

Bilder der Pro Erdogan Demo auf der Deutzer Werft >

Köln: 20.000 Erdogan-Anhänger demonstrieren gegen Putsch-Versuch

18:37 Uhr > Mehr als 20.000 Anhänger des türkischen Präsidenten Erdogan demonstrieren in Köln gegen den versuchten Umsturz des Militärs vor knapp zwei Wochen. Veranstalter hatten mit mehr als doppelt so vielen Teilnehmern gerechnet. Mit einer Schweigeminute wurde der Opfer des versuchten Staatsstreiches gedacht.

Man versammle sich, um für „Rechtsstaatlichkeit, Einheit, Frieden und Unabhängigkeit einzustehen“, hieß es von den Veranstaltern. Alle Staaten, Organisationen, Parteien und Politiker der Welt seien aufgerufen, sich solidarisch zum türkischen Volk und seiner Regierung zu erklären. „Wir sind hier, weil unsere Landsleute in Deutschland für Demokratie und gegen den versuchten Militärputsch in der Türkei einstehen“, sagte der türkische Sport- und Jugendminister Kilic auf der Veranstaltung.

Nach den ursprünglichen Planungen der Veranstalter hatte Erdogan über eine Video-Schaltung live zu den Demonstranten sprechen sollen, dies war von einem Gericht untersagt worden. Am Rande der Demonstration kam es zu einigen Zwischenfällen: Am Kölner Heumarkt wurden rund zweihundert Türken und Kurden in eine Schlägerei verwickelt, die Polizei konnte die Kontrahenten trennen. Eine Gegen-Demonstration der rechtspopulistischen Partei „Pro-NRW“ wurde wegen des Verstoßes gegen die Auflagen aufgelöst.

„Die Lage ist relativ ruhig“, sagt der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies. Ein Großaufgebot der Polizei und zahlreiche Hundertschaften aus NRW schirmen die Teilnehmer und Gegen-Demonstranten voneinander ab.

17:12 Uhr > Die Veranstaltung von Pro NRW wurde von der Polizei Köln um 16:50 Uhr aufgelöst. Die Polizei drängte rund Teilnehmer in den Bahnhof ab. Mittlerweile ist die Veranstaltung beendet. Am Hauptbahnhof sind alle Veranstaltungen beendet.

16:13 Uhr > Bei der Kundgebung von Pro NRW stehen sich die Demonstranten und Polizei gegenüber. Die Veranstalterin will nicht akzeptieren, dass sie keinen Aufzug durchführen darf.

15:53 Uhr > Der Aufzug von Pro NRW wurde polizeilich untersagt. Es bleibt bei einer Standkundgebung.Die Polizei begründet ihr Verbot eines Aufzuges mit der fortwährenden Beurteilung der Sicherheitslage.

15:30 Uhr > Am Hauptbahnhof ist mittlerweile die Demonstration von Köln gegen Rechts angekommen. Beide Lager stehen sich jetzt durch die Polizei getrennt gegenüber. Es gibt noch keine Neuigkeiten zum Aufzugsweg von Pro NRW. Auf der Pro NRW Veranstaltung drohte die Polizei mit Auflösung, wenn Straftaten wie das Zeigen des Hitlergrusses andauerten. Der angekündigte NPD Redner Karl Richter trat auf. Die Teilnehmer skandierten „Deutschland den Deutschen. Ausländer raus.“

14:21 Uhr > Die Kooperationsgespräche zwischen der Polizei und der rechten Kundgebung dauern an. Der ursprünglich geplante Weg, der angemeldet wurde, wird nicht in Betracht kommen. Auch eine Querung des Rheins etwa an der Deutzer Brücke sei illusorisch, so ein Sprecher der Kölner Polizei vor Ort. Wo Pro NRW langziehen wird steht damit immer noch nicht fest.

13:48 Uhr > Auf dem Bahnhofsvorplatz haben sich rund 100 Rechte bislang eingefunden. Markus Beisicht sagte gegenüber report-k dass aktuell noch Kooperationsgespräche mit der Polizei über den Aufzugsweg stattfinden. Er gehe davon aus, dass man den vom Verwaltungsgericht bestätigten Aufzugsweg nutzen könne.

12:45 Uhr >
Es ist erstaunlich ruhig in der Stadt, zwei Stunden bevor die Demonstrationen beginnen sollen. Auf dem Heumarkt wollten sich die Jugendorganisationen um 12 Uhr versammeln. Hier ist es immer noch leer, erst . Auch auf der Deutzer Werft kommen die ersten Teilnehmer erst tröpfchenweise.

11:30 Uhr > Die Demonstrationen im Kurzüberblick:
Die Jugendorganisationen der Kölner Parteien treffen sich gegen 12 Uhr auf dem Heumarkt. Um 13:30 Uhr trifft sich die Rechte Szene auf dem Bahnhofsvorplatz und wird nach aktueller Lage den bereits genehmigten Aufzugsweg nehmen. [Den Aufzugsweg finden Sie in der Berichterstattung über die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln auf report-K >] Die Anmelderin Ester Seitz sei nicht zu erreichen. Sie machte, so ein Video auf Ihrer Facebookseite gestern noch Propaganda für die Kölner Demonstration in Berlin auf der Kundgebung „Merkel muss weg“. Gegen 15 Uhr soll dann die türkische Kundgebung auf der Deutzer Werft beginnen.

Noch ist es sehr ruhig in der Stadt. Viele Medienvertreter und einige Touristen sitzen auf dem Kölner Heumarkt. Die Deutzer Brücke ist allerdings für jeglichen Verkehr, außer der KVB gesperrt. Dort hat die Polizei einen Wasserwerfer postiert. 

Autor: ag,dts
Foto: Auf der Deutzer Brücke trafen sich rund 20.000 Fans von Erdogan