Köln | Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Kölner auf über eine Millionen Einwohner. Neben knapp 10.200 Geburten sorgte vor allem ein neuer Zuzugs-Rekord für das Wachstum der Stadt. Zugleich verlor die Stadt allerdings deutlich mehr Einwohner an den umliegenden Wohnungsmarkt.

1.036.100 Menschen wohnten Ende 2011 in Köln. Berücksichtigt wurden dabei Einwohner, die ihren Erst- und Nebenwohnsitz in der Domstadt haben. Damit konnte Köln den im Mai 2010 erreichten Status als Millionenstadt weiter ausbauen. Insgesamt 8.600 Menschen gewann Köln 2011 dazu. Und auch wenn man nur die Bewohner mit Hauptwohnsitz in Köln zählt, erreicht die Domstadt die magische Grenze: 1.016.700 Einwohner hatten 2011 ihre Hauptwohnung in Köln. Dies zeigt der heute veröffentlichte Bericht des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik.

Derzeit ist das Geschlechter-Verhältnis in Köln recht ausgewogen. Rund 505.000 Männern stehen 531.000 Frauen gegenüber. Dabei besitzen etwa 859.000 Kölner die deutsche Staatsangehörigkeit, 178.000 haben einen ausländischen Pass. Die meisten davon stammen aus der EU (59.500) und der Türkei (60.330). Insgesamt haben 350.000 Kölner einen Migrationshintergrund. Weitere interessante Zahlen: Über die Hälfte der Haushalte in Köln bestehen nur aus einer Person, gefolgt von 2-Personen-Haushalten (28 Prozent). Dagegen beträgt der Anteil der Haushalte mit vier Personen oder mehr nur 11 Prozent. Im Durchschnitt leben 1,88 Menschen in einem Haushalt.

Kölnerinnen bleiben geburtsfreudig

Köln wuchs 2011 dank eines neuen Spitzenwerts im Bereich der Zuzüge. Von außerhalb zogen dabei 60.600 Menschen nach Köln. Damit konnte der Spitzenwert aus dem Jahr 2009 übertroffen werden. Dazu gehörten laut Stadt Köln vor allem Studenten, Auszubildende und junge Berufseinsteiger. Denn 5.100 Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren kamen nach Köln. Insgesamt sind rund 40 Prozent der Kölner zwischen 18 und 45 Jahren alt, 23 Prozent sind älter als 60 Jahre. Etwa ein Drittel der Zugewanderten hatten eine ausländische Staatsangehörigkeit, rund 40.400 kamen aus Deutschland nach Köln. Darunter stammten die meisten Zugezogenen aus NRW (23.500 Menschen). Zugleich verließen rund 53.100 Menschen  im vergangenen Jahr die Domstadt. Allein 12.500 Menschen zogen dabei in die direkte Umgebung Kölns. Die Domstadt wuchs 2011 auch dank eines Geburtenüberschusses weiter. Insgesamt wurden knapp 10.200 Kinder geboren. Zugleich verstarben 9.300 Kölner.

Zuzug wird 2015 abebben

In den kommenden Jahren wird Köln laut Prognosen der Stadt wohl noch weiter wachsen. Dies  liegt vor allem daran, dass derzeit noch die Kinder der so genannten „Babyboomer“ in die Universitätsstädte drängen. Da danach weniger Kinder geboren wurden und damit weniger ihre Heimat für eine Ausbildung oder ein Studium verlassen, wird dieser Zuzug ab 2015 voraussichtlich rückläufig werden. Erst dann, so die Stadt, zeige sich, welche Städte wirklich als attraktiv gelten. Köln muss daher in den kommenden Jahren nicht nur für junge Studenten interessant bleiben, sondern eben auch  bei Arbeitsbedingungen und Familienfreundlichkeit punkten.

Autor: Cornelia Schlösser
Foto: Symbolfoto