Köln | Ganz Köln erinnert sich an diesen Unfall im Juli 2015: Gianluca – ein junger Radfahrer wird an der Aachener Ecke Innere Kanalstraße von einem BMW-Mietwagen erfasst und stirbt drei Tage später in einer Kölner Klinik. Aktuell wird gegen den Fahrer des Mietwagens Arman J. vor dem Kölner Landgericht verhandelt. Jetzt suchen Freunde von Gianluca weitere Zeugen. Sie wollen noch nicht wahrhaben, dass es sich womöglich nicht doch um ein illegales Autorennen handelte.

Was war passiert. Gianluca war mit seinem Fahrrad auf dem Weg nach Hause, als er von dem BMW erfasst und so schwer verletzt wurde, dass er drei Tage später in der Klinik verstarb. Seit dieser Woche läuft der Prozess gegen den Fahrer des BMW Arman J., der den Mietwagen ausgeliehen hatte. Er muss sich wegen fahrlässiger Tötung vor dem Landgericht Köln derzeit verantworten. Das Urteil soll am 23. Mai fallen. Arman J. hatte sich im Gerichtssaal bei der Mutter von Gianluca entschuldigt und zeigt Reue.

Zunächst deuteten alle Indizien auf ein illegales Autorennen hin, auch die Kölner Polizei sprach zu Beginnn von diesem Anfangsverdacht. Die Staatsanwaltschaft kam nach ihren Ermittlungen zu dem Schluss, es sei kein illegales Autorennen gewesen. Arman J. war an diesem Tag mit vier Freunden in einem gemieteten Mini Cooper unterwegs. Der Wagen sei ihnen aber zu eng gewesen und daher mieteten sie den BMW, mit dem später der Unfall geschah, noch dazu. Mit diesem BMW war Arman J. auf der Aachener Straße zunächst gegen einen weiteren schwarzen Mini mit hohem Tempo gefahren, bevor der Wagen durch die Kollission ausbrach, zwei Ampeln aus dem Boden riss und Gianluca traf und zunächst lebensgefährlich verletzte. Zeugen berichten im Prozess, dass der Wagen schon zuvor mit hoher Geschwindigkeit gefahren sei. Drei Tage später starb Gianluca in einer Kölner Klinik.

Zunächst wurde auch gegen den zweiten Fahrer und Freund von Arman J. ermittelt, der den Mini fuhr. Die Staatsanwaltschaft fand aber nicht genug Beweise gegen ihn, ob er sich mit Arman J. ein Rennen geliefert hatte. Daher wurde er aus dem Verfahren entlassen. Im Prozess gegen Arman J., so die Freunde von Gianluca, verweigerte er allerdings auf Anraten seines Anwaltes die Aussage. Die Freunde von Gianluca wollen den Verdacht, dass es sich möglicherweise doch um ein Autorennen handelte, noch nicht völlig aufgeben. Auch weil der Minifahrer die Aussage verweigert.

Aus diesem Grund formulierten sie den Hilferuf an die Bevölkerung und suchen weitere Zeugen, vor allem so lange der Prozess noch läuft. Sie gehen davon aus, dass das Autorennen möglicherweise in der Roonstraße in der Nähe des Barbarossaplatzes begann, über die Roonstraße bis zur Aachener Straße führte und dort dann in Richtung stadtauswärts. Sie wollen nicht nur wissen, was passiert ist, sondern auch ob mögliche Zeugen noch Angaben zu den Fahrern machen können.

Die Freunde von Gianluca, die den Tod ihres Freundes immer noch nicht fassen können, haben auch alle Wirte und Kneipen entlang der Strecke abgeklappert, Telefonnummern hinterlassen und Flyer verteilt. So lange der Prozess läuft, sehen sie auch noch eine Chance, dass weitere Zeugen aussagen und in das Verfahren eingebracht werden können. Daher appellieren sie an alle Zeugen die den weißen BMW 1er und schwarzen Mini am frühen Abend des 10. Juli 2015 zwischen 19:40 und 20:20 Uhr gesehen haben, sich unter max[at]maxruser.de oder telefonisch 017625364495 zu melden.

Autor: Andi Goral