Köln | Das Magazin „Compact“ gilt als umstrittene Gegenöffentlichkeit das mit Putin Anhängern, AfD, Linken und Pegida vernetzt ist. Chefredakteur ist Jürgen Elsässer. Die Otto-Brenner-Stiftung hat zu „Compact“ die Studie „,Querfront’ – Karriere eines politisch-publizistischen Netzwerks“ herausgebracht, die als Fazit vermittelt, dass „Compact“ Positionen vertrete, die einfach gestrickt seien und populistische Züge trage. Am 29. Oktober sollte in Köln eine „Compact“-Konferenz in den Sartory Sälen stattfinden. Die Sartory-Säle bestätigten gegenüber report-K, dass die Sartory-Säle keinen Raum für die Veranstaltung zur Verfügung stellen.

Auf der Facebookseite des „Compact“ Magazin steht die Einladung zur „Compact“ Konferenz. Man lädt zur 5. Konferenz für Souveränität mit dem Untertitel: „Für ein Europa der Vaterländer! – Gegen Islamisierung und Fremdherrschaft“. Die Konferenz soll am 29. Oktober in Köln stattfinden. Auf der Seite findet sich auch eine Rednerliste: Björn Höcke, AfD Thüringen, Martin Sellner, Sprecher der Identitären Bewegung, Jürgen Elsässer, Chefredakteur des Compact-Magazins und andere. In der Veranstaltungsankündigung spricht „Compact“ davon, dass erstmals die wichtigsten patriotischen Parteien im deutschsprachigen Raum zusammenkommen. Man will den Kontinent befreien und spricht in Bezug auf die Flüchtlingskrise von einer „Invasion“ und von „Neusiedlern“, die „in den Genuss üppiger Sozialleistungen inklusive kostenloser Unterbringung und kostenloser medizinischer Versorgung kommen.“ Im Mittelmeer habe die EU einen kostenlosen „Shuttle-Servive“ für Bootsflüchtlinge eingerichtet behauptet man zynisch. Kein Wort davon und auch kein Wort des Bedauerns, dass erst in dieser Woche Menschen vor Ägypten im Mittelmeer ums Leben kamen. Die Veranstalter rechnen mit 1.000 Teilnehmern. Den Raum will man noch bekannt geben.

Die Kritiker sagen zur „Compact“-Konferenz

Köln gegen Rechts das antifaschistische Aktionsbündnis begrüßt die Entscheidung der Sartory-Säle, den Raum nicht für die „Compact“-Konferenz zur Verfügung zu stellen. In einer Mitteilung heißt es: „Den Tagungsort hat „Compact“ bisher noch nicht bekannt gegeben. Bei unseren Recherchen fanden wir heraus, dass es die Sartory-Säle sein sollten.  Nach Gesprächen von uns und anderen  mit dem Vermieter kündigten die Sartory-Betriebe offensichtlich den Vertrag  (Die Ankündigung ist  seit Donnerstag aus dem Veranstaltungskalender der Sartory-Säle verschwunden). Wir bedanken uns ausdrücklich für diese Entscheidung des Familienbetriebs.  Als Ersatz für die Konferenz könnten wir uns eine Konzertveranstaltung Kölner Bands im Format „Rock gegen Rassismus“ am gleichen Tag in den Sartory-Sälen vorstellen. Darüber bleiben wir im Gespräch mit den Sartory-Betrieben. Wir haben vorsorglich für den 29.10. eine Kundgebung  vor den Sartory-Sälen angemeldet, falls Compact juristisch durchsetzen kann, doch noch ihre Veranstaltung in den Sartory-Sälen durchzuführen. Alle anderen potentiellen Vermieter*innen von Veranstaltungsorten in Köln und Umgebung bitten wir, dem Beispiel der Sartory-Betriebe zu folgen und Compact keinen Raum zu geben. Falls der Veranstalter von Compact  dennoch einen Ausweichort finden sollte, werden wir auch da vor Ort sein.“
Jochen Ziegler, Sprecher von Köln gegen Rechts. “ Wir werden auf jeden Fall dafür sorgen, dass  nationalistische und rassistische Hetze in Köln nicht ungestört verbreitet werden kann. Wir haben auch Erfahrung mit der Verhinderung ähnlicher Vorhaben. Wir werden uns auch diesmal Mühe geben. Und nochmal: ein dickes Danke an die Sartory-Betriebe“

Autor: ag