Köln | Ein Veranstalter hatte der Stadt Köln vorgeschlagen unter dem Motto „Zusammen neu beginnen – Willkommen 2017“ ein großes Silvesterfest zu veranstalten, dort wo am letzten Jahreswechsel die Übergriffe stattfanden. Jetzt hat die Stadt Köln die Veranstaltung wegen Sicherheitsbedenken abgelehnt. Die SPD fordert von der Oberbürgermeisterin eine Kultur des Ermöglichens und nicht des Verhinderns.

Die Stadt Köln teilt schriftlich mit: „In einer gemeinsamen Konferenz am Montag, 20.06.2016, haben die Stadt Köln, die Feuerwehr, die Landes- und die Bundespolizei, die Deutsche Bahn und die Kölner Verkehrsbetriebe den Antrag des Veranstalters Gorol & Partner für ein Silvesterfest mit dem Titel „Zusammen neu beginnen – Willkommen 2017“ im Bereich von Roncalliplatz, Bahnhofsvorplatz, Breslauer Platz und Wallrafplatz im unmittelbaren Umfeld des Domes unter Sicherheitsaspekten analysiert. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind sich in der Bewertung nach Betrachtung der einzelnen Örtlichkeiten darin einig, dass die angedachte Nutzung mit einer Großveranstaltung aus Sicherheitsgründen nicht realisierbar ist.“

Was wollte der Veranstalter

Der Veranstalter wollte Leinwände, Bühnen und Jahrmarktbuden aufbauen. Die Stadt will aber den Breslauer Platz und den Bahnhofsvorplatz freihalten, da diese als Fluchtwege für die KVB-Haltestellen und den Kölner Hauptbahnhof dienen. Die Stadt erwartet hier auch Silvester 2017 einen großen Andrang und Reiseverkehr auch ohne die Veranstaltung.

Der Roncalli- und der Wallrafplatz wird als Fläche benötigt für Menschen die in die Altstadt oder zu den Brücken strömten, so die Stadt, als Begründung, warum auch diese Plätze nicht zur Verfügung stehen. Die Feuerwehr benötige die Flächen zudem als Aufstellfläche bei Bränden. Man habe heute dem Veranstalter die Bedenken mitgeteilt, so die Stadt schriftlich, aber man sei für einen weiteren Dialog offen.

Kritik der SPD-Fraktion

Die SPD teilt in einer Mitteilung ihr Bedauern über die Entscheidung der Stadtspitze mit. Martin Börschel, der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt, äußert die Vorstellung, dass Köln bei den kommenden Silvesterfeierlichkeiten ganz besonders im Fokus der Öffentlichkeit stehen könne. Es werde daher darum gehen, ob Köln sich seinen Ruf als fröhliche und weltoffene Stadt erhalten könne. Aus diesem Grund, so Börschel, könnte eine Veranstaltung, wie sie der private Veranstalter vorgeschlagen habe, ein Zeichen sein. Bei der SPD sieht man auch, dass Sicherheitsaspekte immer Vorrang haben, aber bedauert, dass man von vornherein jeglichem Ansatz eher mit Bedenken begegne. Von OB Reker fordert man mit den Veranstaltern in Dialog zu treten und sich für eine Kultur des Ermöglichens anstatt des Verhinderns einzusetzen.

Autor: ag