Köln | Den fast schon charakteristischen köllschen Stau kann auch ein E-Bus nicht umfahren. Heribert Hirte, CDU-Bundestagsabgeordneter, testet das neue Fahrgefühl im E-Bus gemeinsam mit Ilse Stibbe von der Senioren Union und Theresa Hirte sowie Konrad Kessel von der Jungen Union Rodenkirchen. 

„Ein elektrischer Antrieb ist erheblicher leiser als ein klassischer Dieselmotor. Die ganze Stadt wird also leiser“, erklärt Jörn Schwarze, Vorstand Technik der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). Schädliche Emissionen wie Kohlendioxid, Stickoxide und Feinstaub werden reduziert. Sollte in Köln in einigen Jahren eine verschärfte Umweltzone in der Innenstadt eingeführt werden, wäre der KVB Bus von diesem nicht betroffen.

Die Anschaffung eines E-Busses koste – je nach Größe – zwischen 400.000 und 700.000 Euro und damit etwa doppelt so viel wie ein herkömmlicher Bus. Dazu komme je Ladestation eine weitere halbe Million. Insgesamt sollen die Ausgaben also deutlich höher sein, als bei dieselbetriebenen Fahrzeugen. Um nachhaltig zu Handeln, blicke die KVB jedoch in dieser Frage weit in die Zukunft: „Wir wollen die Kölner Innenstadt komplett elektrifizieren“, erklärt Jörn Schwarze und skizziert ein paar seiner Visionen: „Was wäre, wenn der Partner der KVB, die Rheinenergie, nicht nur das Stromnetz für die E-Busse ausbauen würde, sondern auch für private E-Mobile? Wenn umgekehrt normale E-Tankstellen auch von Bussen angefahren werden können? Wenn Schienen-, Bus- und PKW-Verkehr in Sachen Ladetechnik aufeinander abgestimmt würden?“, „Dann wird ein Schuh draus“, schlussfolgert Schwarze.

Heribert Hirte glaubt, dass Köln den Weg aus dem Verkehrschaos nur schaffen könne, wenn alle zusammen, also Bund, Länder, Kommunen und Privatunternehmer im übertragenen Sinne in einem Bus sitzen und in die gleiche Richtung fahren. Fördermittel sollten gezielt für einen Ausbau der Lade-Infrastruktur eingesetzt werden, Projekte mit Vernetzungsgedanken bevorzugt werden. Dass deutsche Unternehmen davor keine Angst haben brauchen, zeige in seinen Augen das Beispiel der KVB, die Busse mit einem deutschen Motor und einer deutschen Batterie einsetzen. Um das System in Schwung zu setzen, müsse man ja nicht unbedingt wie die Grünen mit der Verbotskeule schwingen, so Hirte. Dennoch könne es sinnvoll sein, gerade die Innenstädte den sauberen Fahrzeugen vorzubehalten – davon würden sowohl die Bürger profitieren, als auch auch der gesamte Geschäftsbereich rund um die E-Mobilität.

Autor: ib
Foto: v.l.n.r.: Jörn Schwarze, Ilse Stibbe, Heribert Hirte, Theresa Hirte und Stephan Anemüller