Berlin | Köln und Duisburg bieten ihren Einwohnern eine besonders schlechte Anbindung an Bus und Bahn: Das geht aus Fahrplandaten von mehr als 50 großen deutschen Städten hervor, die das Beratungsunternehmen Civity für „Die Zeit“ und „Zeit Online“ ausgewertet hat. Besonders gut schneiden darin Dresden, Bonn und Würzburg ab. Auf den hinteren Rängen finden sich neben Köln und Duisburg die Städte Hamm, Ludwigshafen und Erfurt.

Für die Analyse hat Civity in jeder Stadt die Abfahrten aller Busse und Bahnen von allen Haltestellen zusammengezählt und durch die Zahl der Einwohner geteilt. In Dresden gibt es der Untersuchung zufolge doppelt so viele Haltestellenabfahrten pro Einwohner wie in Köln. „Die Höhe der Unterschiede lässt sich nicht logisch, fachlich oder geografisch erklären“, sagte Stefan Weigele, Geschäftsführer von Civity.

„Sie sind häufig das Ergebnis eines fehlenden verkehrspolitischen Gesamtkonzeptes und politischer Einflussnahme auf die Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen vor Ort.“ Die Untersuchung zeigt laut „Zeit“ und „Zeit Online“ außerdem, wie sehr Städte den Autoverkehr begünstigen: Während Ticketpreise für Bus und Bahn in den vergangenen zehn Jahren in elf großen deutschen Städten – darunter Berlin, München, Hamburg und Köln – um 30 Prozent zugelegt haben, sind die Parkgebühren laut Studie nur um zwölf Prozent gestiegen. Inflationsbereinigt ist es demnach sogar billiger geworden, in den Innenstädten zu parken.

Autor: dts