Köln | Info-Ticker beendet| Es muss gegen 1:00 Uhr heute Nacht gewesen sein, als die Anwohner des Hauses Bonner Straße 497 und 499 in Köln-Marienburg jäh aus ihrem Schlaf gerissen wurden. Ein Baukran war umgestürzt, hatte die Häuser beschädigt und lag quer über die Fahrbahn. Ein Mensch wurde schwer verletzt, vier mussten mit der Drehleiter gerettet werden. Die Bonner Straße ist  bis auf Weiteres in beide Fahrtrichtungen ab dem Verteilerkreis und dem Raderberggürtel gesperrt. Die Kölner Kripo und das LKA haben die Ermittlungen aufgenommen.

Fotostrecke: Der umgestürzte Baukran in der Bonner Straße in Köln >

15:41 Uhr > LKA-Spezialgeräteeinsatz beendet

Eine Untersuchung des LKA mittels Spezialgerät ist laut Angaben der Polizei Köln beendet, die Unfallstelle jedoch aufgrund weiterer noch andauernder Untersuchungen der Polizei noch nicht freigegeben.

14:20 Uhr > Verletzter Bewohner hat Klinik verlassen

Der verletzte 34-jährige Bewohner des Dachgeschosses konnte nach Feuerwehrangaben die Klinik wieder verlassen.

14:15 Uhr > Bewohner dürfen gegen Abend kurzzeitig ins Haus

Die Kölner Berufsfeuerwehr plant, die Bewohner des Hauses gegen Abend – kurzfristig und unter Begleitung durch Einsatzkräfte – zurück in ihre Wohnungen zu lassen, um Habseligkeiten an sich zu nehmen. Dies erfolge jedoch erst nach einer gründlichen Prüfung des Gebäudes was Statik und Begehbarkeit anbelange, so ein Sprecher.

14:10 Uhr > Giebelwand wird abgerissen

Wie ein Sprecher der Berufsfeuerwehr gegenüber report-k.de mitteilte, wurde gerade damit begonnen, die Gibelwand des beschädigten Wohnhauses einzureißen. Die Arbeit wird von einem sogenannten Long Pont-Bagger, ein Bagger mit einem extrem langen Ausleger,  ausgeführt.

14:04 Uhr > Feuerwehr: Wohnhaus „dauerhaft nicht standfest“

Nach Angaben der Berufsfeuerwehr Köln sind derzeit Spezialfirmen damit beschäftigt, den Kran zu bergen. Den Kranausleger, der quer auf der Bonner Straße landete, haben die Fachleute bereits beseitigen können.Die Feuerwehr und das Bauaufsichtsamt der Stadt Köln stufen das Wohnhaus als „dauerhaft nicht standfest“ ein. Akute Einsturzgefahr bestehe allerdings nicht.Die Bonner Straße bleibt bis auf weiteres voll gesperrt.

12:30 Uhr > Kölner Kriminalpolizei und LKA ermitteln

Die Polizei Köln teilte am Freitagmorgen mit, sie habe die Ermittlungen wegen Verdachts der Baugefährdung aufgenommen. Bei der Kölner Kriminalpolizei wurde eine Ermittlungskommission eingerichtet. Die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes NRW soll in die Ermittlungsarbeit mit eingebunden werden.

03:47 Uhr > Baukran umgestürzt – 1 Verletzter

Gegen 1:03 Uhr wurde die Kölner Feuerwehr alarmiert, berichtet deren Direktor Johannes Feyrer, der sich selbst vor Ort ein Bild über die Lage verschaffte und den Einsatz leitete. Ein Baukran war nach links um und auf zwei miteinander verbundene Mehrfamilienhäuser gestürzt. Dabei steckte die Kanzel und große Teile des Kranes im Dachgeschoss des einen Hauses. Dort wurde ein 34-jähriger Mann verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Die anderen vier Personen die zur Zeit des Unglückes in dem Haus weilten wurden über Drehleitern gerettet, da auch das Treppenhaus zerstört war. Es gebe keine weiteren vermissten Personen, so Feyrer. Eine Studentin, die auch in dem Haus wohne, sei derzeit in den USA. Auch mehrere Tiere wurden gerettet.

In der Baugrube sieht man deutlich die Vertiefung, in die der Kran stürzte und durch die er in die Schieflage geriet. Er durchschlug zunächst die Außenwand und riss dann die Dachhaut und das Dach des Hauses mit. Teile stürzten auf die Bonner Straße und blieben verdreht liegen. Die Feuerwehr ist mit 85 Einsatzkräften, darunter auch Spezialkräften für schwierige Bergungen und Ortungsgeräten vor Ort. Die Bonner Straße ist hermetisch zwischen Bayenthalgürtel und Militärring abgesperrt. Dies könnte auch morgen so sein, denn die Bergung wird sicherlich schwierig, vor allem ist nicht sicher, ob das Gebäude, in das der Kran krachte, nicht einsturzgefährdet ist. Das müssen Statiker prüfen.

Die Menschen wurden zunächst im Rettungsbus der Feuerwehr versorgt, sie müssen sicherlich neue Wohnungen bekommen, denn so wie das Gebäude derzeit aussieht, werden die Wohnungen wohl nicht bewohnbar sein. Die Kölner Kriminalpolizei ist vor Ort, die die Ermittlungen zur Einsturzursache aufgenommen hat.

Autor: Andi Goral | Foto: nb
Foto: Blick von oben auf die Unglücksstelle: Der Baukran hat das Dach des Wohnhauses durchschlagen.