Köln | Blickt man auf die Geschichte der Polizei haben sich nicht nur die Uniformen massiv gewandelt – aus dem klassischen Schutzmann sind moderne Polizeibeamte geworden. In Pulheimer Kultur- und Medienzentrum zeigt die 15. Ausstellung des Rheinischen Sammlerkreises an diesem Wochenende die Entwicklung nach Ende des Zweiten Weltkrieges auf.

Ein Möglichkeit diese Geschichte zu verfolgen, sind die Waffen, die zur Ausrüstung der Polizisten gehören. „Sie sind ein Beispiel für politische und gesellschaftliche Veränderungen“, sagt Gregor Wensing, der zusammen mit Egon Thiel die Schau organisiert hat. Nach 1945 sei es notwendig gewesen, die Ordnung und Sicherheit im Nachkriegsdeutschland wiederherzustellen. Dazu haben man Polizeibewerber ohne Belastung aus der Nazizeit gesucht.

„Anfangs gab es für diese Polizisten nur eine Armbinde und keine Waffe. Sie gingen mit alliierten Militärpolizisten auf Streife. Doch bald gab es auch in Köln den ersten toten Polizisten. Außerdem kam man bei der Polizeiarbeit bald nicht mehr ohne erfahrene Profis aus“, erklärt Wensing, dessen Vater auch in dieser Zeit Polizist wurde, warum man schnell Vorgaben aufgegeben hat und auch auf Leute zurückgegriffen hat, die vor 45 schon bei der Polizei waren.

Im November 1945 gab es die ersten Schusswaffen für die Polizei – ein buntes Sammelsurium unterschiedlichster Pistolen und Revolver wie einer der Schaukästen zeigt. Erst in den 50er Jahren ging man dazu über gezielt einheitliche Waffen zu beschaffen, allerdings nicht immer ganz mit glücklichem Händchen. „Die Astra Modell 600 war eine absolut unbrauchbare Waffe, die man schnell wieder los werden wollte“, erklärt der Waffensammler.

Auch die 68er-Zeit und die nachfolgende Aktivität der RAF sorgte für Veränderung bei der Polizei, die sich mit moderneren und großkalibrigen Waffen gegen den Terrorismus wappnen wollte. Zu sehen gibt es in der Ausstellung „Im Dienste der Sicherheit“ neben verschieden Ausrüstungsgegenständen der Polizei auch schwere Waffen wie Maschinengewehre und -pistolen. Dazu kommen Waffen, mit denen man Hartgummigeschosse abschießen konnten. „Das wurde wegen der Gefährlichkeit aber bald wieder verworfen“, sagt Wensing. Zu sehen gibt es außerdem historische Polizeifahrzeuge und am Sonntag auch die Hundestaffel der Kölner Polizei.

Die Schau hat am Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Das Kultur- und Medienzentrum befindet sich an der Steinstraße 15 unweit des Pulheimer Bahnhofs.

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Gregor Wensing einer der Ausstellungsmacher in einer Uniform der Volkspolizei