Köln | aktualisiert | Schon an der Neusser Straße Ecke Militärringstraße sind die Rauchschwaden wie dichter Nebel zu sehen. An der Geestemünder Straße brennt es wieder einmal beim Müllentsorger GVG. Die Warnung Fenster und Türen geschlossen zu halten wurde zurückgenommen. Der Einsatzleiter Miller spricht lediglich von einer Geruchsbelästigung. Was in dem Rauch des 80 Tonnen schwelenden Müllbergs aus Haus- und Gewerbeabfällen allerdings wirklich gemessen wurde, veröffentlicht die Feuerwehr nicht, erklärte aber auf Nachfrage auf welche Stoffe gemessen wurde und präzisierte, dass man an sieben Messpunkten Werte ermittelt habe, die alle unter der Nachweisgrenze lagen.

Fotostrecke: Brand beim Müllentsorger GVG in der Geestemünder Straße >

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Sieben Messpunkte  – von der Feuerwehr festgelegte Leitgase unter Nachweisgrenze

7.7.2013, 13:32 Uhr > Mittlerweile hat die Kölner Feuerwehr ihre Angaben zu den Messungen des Umweltschutzdienstes präzisiert. Man habe an sieben Messpunkten  im Bereich Longerich, Riehl, Niehl, Weidenpesch und am Festivalgelände Summer Jam/Fühlinger See die Leitgase Formaldehyd, Benzol, Ammoniak und Kohlenstoffmonoxid ermittelt. An 5 der 7 Messpunkte konnte Brandgeruch wahrgenommen werden. Am Festivalgelände Summer Jam waren keine Feststellungen. Die gemessenen Werte wurden nicht veröffentlicht.

Feuerwehr spricht von „Geruchsbelästigung“

7.7.2013, 9:59 Uhr > In einer Mitteilung schreibt der Einsatzleiter der Kölner Feuerwehr Christian Miller: „Im Bereich Niehl, Longerich und Weidenpesch kam es kurzzeitig zu Geruchsbelästigungen durch den Brandrauch. Die Bevölkerung wurde über Rundfunkdurchsagen über das Brandereignis informiert und aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Messfahrzeuge der Feuerwehr führten Messungen in den betroffenen Stadtteilen durch. Ein Messfahrzeug führte am Ort des Open-Air Festivals am Fühlinger See Messungen durch. Alle Messergebnisse lagen unterhalb der Nachweisgrenze.“ Was in dem Brandrauch, der vor allem in den nahe angrenzenden Wohngebieten in Longerich dicht und beissend lag, gemessen wurde, wenn 80 Tonnen Haus- und Gewerbemüll brennen, erklärte Miller nicht.

Erste Messergebnisse – Feuerwehr gibt Entwarnung

7.7.2013, 1:03 Uhr > Die Leitstelle der Kölner Feuerwehr erklärte, dass alle Messwerte, die mit vier Messfahrzeugen gemessen wurden, von denen eines am Summer Jam, also entgegen der Windrichtung stand, unterhalb der Nachweisgrenze seien. Welche Stoffe sich im Brandrauch wiederfinden ist allerdings immer noch unklar.

Massive Investitionen in den Brandschutz

7.7.2013, 00:25 Uhr > Vor Ort konnte report-k.de auch mit GVG Geschäftsführer Matthias Müller sprechen, der glaubhaft versicherte, dass das Unternehmen dem Brandschutz oberste Priorität einräume nach dem Brand im Juli 2012. So habe man jetzt schon für über 900.000 Euro in Brandschutzmaßnahmen investiert und am Ende werden es über 1,3 Millionen Euro sein. So habe man ein Löschwasserrückhaltebecken schon installieren können und die neu installierten Abschiebeanlagen hätten auch ihren Dienst getan. Die erst vor rund drei Wochen in der Halle, in der jetzt das Feuer ausgebrochen sei, von der Feuerwehr abgenommene Brandmeldeanlage habe den Brand gemeldet, was auch Feuerwehreinsatzleiter Miller bestätigte. Man habe das gesamte Brandschutzkonzept für das Betriebsgelände überarbeitet und auch mit den technischen Sachverständigen der Versicherung abgesprochen und das Unternehmen Minimax beauftragt, die auch schon mit den Arbeiten begonnen hatten. In Kürze sollte auch mit der Ausstattung der jetzt brennenden Halle mit einer Sprinkleranlage begonnen werden. Zudem soll ein Löschwassertank mit über 500kbm Inhalt und eine Pumpstation gebaut werden, die Pläne dafür lägen bei der Bezirksregierung zur Genehmigung. Auch habe man in die Schulung der Mitarbeiter investiert, so dass Brände schnell erkannt werden.

Feuerwehr misst mit vier Messfahrzeugen

00:00 Uhr > Auch zwei Stunden nach Ausbruch des Brandes kann die Kölner Feuerwehr noch nicht sagen, welche Stoffe in welchen Konzentrationen im Rauch enthalten sind. Um 23:24 Uhr erklärte der Einsatzleiter Miller, dass das Feuer in Gewalt sei. Der Wind käme aus Nord-Nordost und den meisten Rauch gebe es derzeit am Niehler Ei. Auch an der Militärringstraße/Neusser Landstraße ist noch dichter Rauch zu sehen. Das Heilig-Geist-Krankenhaus wurde aufgefordert Fenster und Türen zu schließen und die Klimaanlagen auszuschalten. Diese Warnung gilt auch weiterhin für alle Bürgerinnen und Bürger im Kölner Norden. Auch in Köln Bilderstöckchen ist der Rauch leicht wahrnehmbar. Auch weiterhin geht Miller davon aus, dass die Bekämpfung des Brandes die ganze Nacht dauern werde.

Die Feuerwehr ist im Einsatz und aus einer Lagerhalle dringt braun-weißlicher Rauch. Wie bei den letzten Malen müssen wieder lange Schlauchleitungen gelegt werden. Es brennen rund 100 kbm Hausmüll, erläuterte der Einsatzleiter der Kölner Feuerwehr Miller, der vorsorglich eine Bevölkerungswarnung über die Radiogeräte herausgab. Neue und elektronische Medien, werden übrigens immer noch nicht in die Bevölkerungswarnung mit einbezogen, weil das NRW Innenministerium sich weigert einen entsprechenden Erlass herauszugeben und dadurch untere Behörden, wie die Kölner Feuerwehr sich nicht verpflichtet fühlen, entsprechende Vorsorge zu treffen. Man geht bei den Behörden davon aus, dass die Menschen sich nicht über ihre Smartphones , Tablets oder stationäre Geräte informieren, sondern über Radios, Transistorradios oder ihr Auto aufsuchen, um dort das Radio einzuschalten.

Wie weit der Rauch treibt ist noch unklar

22:00 Uhr > Ob und wie der Rauch gefährlich ist, konnte der Einsatzleiter noch nicht definieren. Auch die Ausdehnung war zu Beginn noch unklar, da der Wind ständig dreht. Derzeit kommt der Wind aus nördlicher Richtung und damit ist das Summer Jam Festival mit rund 30.000 Besuchern nicht gefährdet. Man habe dort aber ein Messfahrzeug platziert, um schnell reagieren zu können. Der Einsatzleiter der Kölner Feuerwehr geht derzeit davon aus, dass die Löscharbeiten die gesamte Nacht andauern werden und es deshalb auch geboten ist, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Die Feuerwehr hat auf Alarmstufe drei erhöht. Der Brand brach um 21:20 Uhr aus.

Autor: Andi Goral