Köln | Polizeibeamte fanden am Montag, 29. September in Köln-Lindenthal ein gefesseltes nacktes 17-jähriges Mädchen aus dem Laderaum eines Kleintransporters befreit. Die Beamten waren eigentlich auf der Suche nach einem suizidgefährdeten Kölner, als sie bei der Durchsuchung dessen Garage das Mädchen auffanden. Jetzt ermittelt die Polizei wegen Menschenraubs und sexuellem Missbrauch. 

Was war passiert? Die Polizei schildert die Situation folgendermaßen: Gegen 19.30 Uhr entdeckte eine Kölnerin (47) einen Abschiedsbrief ihres Ehemannes (52), in dem dieser seinen Suizid ankündigte. Zur Hilfe gerufene Polizisten öffneten daraufhin wenig später auf der Suche nach dem Mann die an der Aachener Straße gelegene Garage der Eheleute.

Darin befand sich ein Lieferwagen, in dem die 17-Jährige – nackt und gefesselt – aufgefunden wurde. Rettungskräfte kümmerten sich umgehend um die Geschädigte und brachten sie in ein Krankenhaus. Mittlerweile habe die Geschädigte in der Klinik vernommen werden können, so die Polizei. Der Verdacht auf ein Sexualverbrechen habe sich nun bestätigt. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen wegen Menschenraubes und sexuellen Missbrauchs aufgenommen. Speziell geschulte Beamte betreuen die Geschädigte und deren Angehörige.

Die junge Frau sei bereits am Samstag, 27. September 2014, von ihren Eltern als vermisst gemeldet worden, so die Polizei. Trotz umfangreicher Suchmaßnahmen habe es bis dato keinen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort gegeben.

Bereits in der Nacht fahndeten Polizisten weiter nach dem 52-Jährigen. Trotz dem Einsatz von Personenspürhunden und eines Polizeihubschraubers sei die Suche bislang erfolglos geblieben.

Der Gesuchte hat nach Polizeiangaben kurze graue Haare und eine kräftige Statur mit deutlichem Bauchansatz. Der Brillenträger müsste, so die Polizei, derzeit mit einer schwarzen Jeanshose und einem karierten Hemd bekleidet sein.

Autor: dd, ots
Foto: Symbolfoto