Köln | Nach Angaben der Bundespolizei wurden am Mittwochabend, 22. Oktober, zwei mutmaßliche Kabeldiebe auf der Bahnstrecke Köln-Düsseldorf bei Köln-Worringen von einem Regionalexpress – von Köln kommend unterwegs nach Dormagen – erfasst und verletzt. Die Bundespolizei hat in dem Fall die Ermittlungen wegen besonders schweren Diebstahls aufgenommen.

Laut Angaben der Bundespolizei hatte der Lokführer noch eine Schnellbremsung eingeleitet. Vor Ort seien zwei Männer im Alter von 25 und 48 Jahren, beide rumänische Staatsbürger, verletzt aufgefunden und ein nahegelegenes Krankenhaus verbracht worden.

So schildert die Bundespolizei den Hergang:

Die RE 7 war mit einer Geschwindigkeit von ca. 140 km/h in Richtung Dormagen unterwegs, als der Lokführer die Notbremsung wegen eines verspürten „Schlags“ einleiten musste. Durch die Dunkelheit konnte er zunächst nichts sehen; er alarmierte die Rettungskräfte, Bundes- sowie Landespolizei.

In Köln-Worringen seien die alarmierten Einsatzkräfte auf zwei Männer getroffen, so die Bundespolizei. Beide, so die Vermutung der Beamten, wollten vermutlich zuvor an der Bahnstrecke einen Kabeldiebstahl durchführen und waren offensichtlich zu nah am Gleisbereich tätig. Dabei erfasste sie der vorbeifahrende Zug.

Beide Tatverdächtigen verletzt und alkoholisiert

Die Tatverdächtigen waren laut Angaben der Bundespolizei verletzt und alkoholisiert und seien in nahegelegene Krankenhäuser eingeliefert worden, keiner der beiden schwebte jedoch in Lebensgefahr. Der 48-jährige Tatverdächtige erlitt eine Armverletzung und soll in den kommenden Tagen operiert werden, so die Bundespolizei. Beim sei ein Blutalkoholwert von 2,83 Promille gemessen worden. Weiterhin habe sich herausgestellt, dass er per Haftbefehl durch die Staatsanwaltschaft Köln wegen Diebstahls gesucht wurde. Nach seinem Krankenhausaufenthalt soll der mutmaßliche „Kabeldieb“ unmittelbar in eine Justizvollzugsanstalt (JVA) verbracht werden.

Der 25-jährige Tatverdächtige wurde noch in der Nacht zum Donnerstag notfallmäßig operiert, so die Bundespolizei. Er schwebe nicht in Lebensgefahr. Seine Alkoholwert im Blut habe einen Wert von 1,6 Promille ergeben. Auch dieser Mann sei bereits mehrfach wegen Eigentumsdelikten in Erscheinung getreten, so die Polizei. Er habe erst im Juli diesen Jahres die JVA in Hamm verlassen.

Aufgedeckte Kabelschächte entdeckt

Bei einer Tatortbegehung fanden Bundespolizisten auf einer Strecke von 20 Metern aufgedeckte Kabelschächte, Tatwerkzeuge sowie einen Einkaufswagen, der vermutlich zum Abtransport des Diebesgutes dienen sollte. Die Beweismittel wurden sichergestellt.

Die Ermittlungen der Bundespolizei wegen besonders schweren Falls des Diebstahls dauern an. Durch den Vorfall kam es zu einer Streckensperrung zwischen Köln Worringen und Dormagen, die laut Bundespolizei zu einer Gesamtverspätung von insgesamt über 26 Stunden führte.

Autor: dd, ots | Foto: Bundespolizei
Foto: Diese aufgedeckten Kabelschächte entdeckte die Bundespolizei bei einer Begehung der Zugstrecke.