Köln | aktualisiert | Die Kölner Polizei überwachte heute auf der Riehler Straße stadtauswärts den Verkehr. Dies war eine Kontrollstelle von zwei linksrheinisch. Zwei weitere gab es rechtsrheinisch, unter anderem im Auenweg. Die Stadt Köln hatte neun mobile Blitzer im Einsatz. Stadt und Polizei wollen mit den verschärften Kontrollen weiterhin Zeichen gegen Raser setzen.

Riehler Straße war schon mal Wutpunkt

Die Riehler Straße, so ein Beamter der Kölner Polizei habe man ausgewählt, weil dort die Bürger sich häufig über zu Schnelles Fahren beschwerten. Im April 2014 gab es dort einen der so genannten Wutpunkte, bei denen Bürger beim Blitzmarathon angeben konnten, wo zu schnell gefahren wird. Sogar Innenminister Ralf Jäger war damals am Reichensperger Platz zu Gast, weil sich dort eine Bürgerinitiative gegründet hatte. Lukas Jocks sprach damals für die Bürgerinitiative von 25 Personen und erklärte die Problematik des Schnellfahrens auf der Riehler Straße damit, dass dort einmal 70 km/h erlaubt waren, jetzt aber nur noch 50.

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[infobox]Nachtrag, 4. August 2015

Über 19.000 Geschwindigkeitsverstöße auf der Riehler Straße in sieben Monaten

Mittlerweile lieferte die Kölner Polizei konkrete Zahlen zur Riehler Straße und ihren dortigen Kontrollen. Vom 1. Januar bis 31. Juli 2015 wurde im Schnitt 1,3 mal in der Woche kontrolliert. Die Erstauskunft mit zwei Mal pro Woche lag damit etwas zu hoch. In diesem Zeitraum wurden 19.000 Verwarnungen ausgesprochen. Es kam zu 150 Ordnungswidrigkeitsanzeigen und 34 Fahrverboten.

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90 Fahrzeuge in rund zwei Stunden kontrolliert

Die Polizei hat gegen 20:45 Uhr angefangen auf der Riehler Straße auf Höhe des Reichensperger Platzes stadtauswärts die Geschwindigkeit festzustellen. Der Schnellste war ein Fahrer eines Audi TT, den man mit 90 km/h gelasert hat. Damit war der Mann mit 87 km/h, nach Abzug der Toleranz mit 37 km/h  zu schnell unterwegs. Wer innerorts 31 km/h zu schnell ist, muss mit einem Fahrverbot rechnen. In der Riehler Straße messe man zweimal wöchentlich zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten, so ein Beamter der Kölner Polizei. Mit der Großkontrolle am heutigen Abend wolle man auch ein Signal an die Bürger setzen, so der Polizist. Die Riehler Straße sei aber auch die Zu- und Abfahrtstraße für die Raserszene zu den Ringen. Man wisse, dass die Fahrer „ihre Runden“ drehten, um nach Kontrahenten Ausschau zu halten. Und da gehöre auch die Riehler Straße dazu. An diesem Abend wurden von 20:45 bis 23:00 Uhr rund 90 Fahrzeuge auf der Riehler Straße gemessen. 17 waren zu schnell, davon drei im Bereich von Anzeigen.

Polizei kontrollierte bis 22:30 Uhr rund 1.600 Fahrzeuge

Die polizeiliche Zwischenbilanz mit Stand 22:30 Uhr so Polizeisprecher Faßbender: 1.600 Fahrzeuge seien im Stadtgebiet gemessen worden. Es gab 157 Geschwindigkeitsverstöße, darunter 145 Verwarnungen und 12 Ordnungswidrigkeiten. Auf zwei Fahrer kommen Fahrverbote zu. Ein Fahrzeug sei sichergestellt worden, weil die Betriebserlaubnis erloschen sei. Die Polizei gab auch Zahlen der Stadt Köln an, die allerdings noch von der Stadt bestätigt werden müssen: Gemeinsam mit der Stadt habe man bei acht Fahrern Geschwindigkeiten gemessen die ein Fahrverbot nach sich zögen. Ein Fahrer sei im Bereich des Zoos, wo 50 km/h erlaubt sind stadteinwärts mit 132 km/h geblitzt worden. Die Kontrollen dauern an.

Die Bilanz der Kölner Polizei um 4 Uhr morgens

Man habe, so die Kölner Polizei, insgesamt 19.500 Fahrzeuge gemessen. Dabei stellten die Beamten 1.400 Geschwindigkeitsverstöße im Bereich von Verwarngeldern und 260 im Segement Ordnungswidrigkeiten fest. 50 Fahrer sollen so schnell unterwegs gewesen sein, dass sie mit einem Fahrverbot zu rechnen haben. Zudem habe man insgesamt sechs Fahrzeuge sichergestellt, die über keine Betriebserlaubnis mehr verfügten.

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Hintergrund

Die Kölner Polizei hat eine Sonderermittlungsgruppe eingesetzt und spricht von einer Raserszene, die sich rund um den Kölner Tanzbrunnen breit gemacht hat. Die Polizei schreibt dieser Szene vier schwere Unfälle zu, bei denen Menschen in Köln und Leverkusen getötet wurden. Die Polizei spricht von 30 bis 35 Personen, die sie dieser Szene zurechnet. Mit dem Umfeld dieser Personen zählt die Polizei Köln 200 Fahrzeuge auf, die sich an illegalen Autorennen auf Kölns Straßen beteiligten.

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Autor: Andi Goral
Foto: Ein Wagen wird auf der Riehler Straße angehalten