Köln | Für Verwirrung sorgte wohl bei einigen Passanten der nächtliche Großeinsatz des Technischen Hilfswerks (THW) auf der Aachener Straße in Junkersdorf. Auf dem ehemaligen RTL-Gelände hatte jedoch nur das Technische Hilfswerk Köln Nord-West ihre alljährliche Nachtübung.

Das Übungsszenario

In der Tiefgarage und weiteren Trakten des ehemaligen RTL Bürogebäudes verstecken sich die Bewohner vor einer Windhose und ihren Auswirkungen. Das Gebäude ist zum Teil einsturzgefährdet und muss abgestützt werden. Die Verletzten Personen werden von den Bergungs- und Beleuchtungseinheiten des THW gerettet. Es müssen Verletzte unter Containern hervorgezogen, aus Räumen geborgen oder von Dächern geholt werden. Türen müssen aufgebrochen und Löcher in die Wand geschlagen, sowie die verschiedenen Einsatzstellen ausgeleuchtet werden. So sieht das diesjährige Szenario und Übungsauftrag für das THW aus.

Realistische Übung

Rund 200 Personen beteiligten sich an der Nachtübung, darunter 20 „Verletzte“. Diese waren freiwillige und extra geschulte Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes sowie der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Geschult wurden sie in ihren Reaktionen, wie dem Schreien, Panik spielen und wie man sich als Verletzter verhält. „Diese Schulung soll dazu dienen die Simulation so real wie möglich zu gestalten und die Einsatzkräfte unter größeren Druck und Stress zu setzen“, erklärt Michael Kretz, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit des THW und fährt fort, „Die Kräfte müssen die Verletzten suchen. Sie wissen jedoch nicht wo diese sich befinden. Es geht dabei um das schnelle und sichere Retten.“

„Wir haben verschiedene Einsatzkräfte vor Ort“, berichtet Kretz weiter und erklärt ihre Funktionen. „Die grünen Westen stehen für die Beobachter. Die Beobachter behalten alle Einsatzkräfte im Auge und prüfen ob der Arbeitsvorgang korrekt vonstatten geht und die Regeln eingehalten werden. Die roten Westen stehen für die Gruppenführer, welche je eine Einheit leiten. Die Einsatzkräfte mit den schwarz-weiß gestreiften Westen schauen auf die Schauspieler, dass diese nicht während der Übung verletzt werden.“ Um die vier Stunden sind für das Rettungsszenario eingeplant Die endgültige Auswertung der nächtlichen Übung wird es circa zehn Tage später geben.

Seit sechs Jahren führt das Technische Hilfswerk diese Nachtübungen einmal jährlich im Herbst durch. „Wir führen die Übungen immer in der Nacht durch, damit wir auch unsere Fachgruppe Beleuchtung mit einbeziehen können“, so Kretz. Jedes Jahr gibt es andere Szenarien, welche Übung durchgeführt wird hänge vom Gelände, das zur Verfügung stehe ab, erklärt der Öffentlichkeitsbeauftragte des THW.

Autor: Vicky Schulz
Foto: Hier betreuen die Helfer des THW einen „Verletzten“ (Darsteller) während einer Übung in der Tiefgarage des ehemaligen RTL Geländes