Köln | Gegen 1:00 Uhr wurde die Kölner Feuerwehr zu einem Einsatz in die Friedrichstraße nach Porz gerufen. In einer Tiefgarage wurde ein Brand gemeldet. Bei dem Einsatz wurden zwei sehr erfahrene Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Köln, Löschgruppe Urbach verletzt. Ein Feuerwehrmann sehr schwer und einer leicht. Beide atmeten Rauchgase ein. Die Polizei ermittelt.

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Die sichergestellten Pressluftatmer

Die Löschgruppe Urbach war eine von fünf freiwilligen Feuerwehren, die an diesem Silvesterabend Bereitschaftsdienst auf ihrer Feuerwache hatten. Branddirektor Feyrer, Leiter der Berufs- und freiwilligen Feuerwehr Köln, erläuterte den Ablauf. Gegen 22 Uhr trafen sich die Wehrmänner mit ihren Lebensgefährten auf der Wache um gemeinsam Silvester zu begehen. Dies sei Tradition, es gebe ein Buffet und für die Männer in Bereitschaft nicht alkoholische Getränke. Die fünf ausgewählten freiwilligen Feuerwehren gelten als besonders erfahren. Kommt ein Einsatz, dann rückt die Wehr sofort aus. So war es auch gegen 1:00 Uhr als der Einsatzbefehl kam: Brand in einer Tiefgarage. Die Löschgruppen Urbach und Heumar rückten zur Einsatzstelle aus. Dabei bildete Urbach den ersten Angriffstrupp mit drei Personen und die Heumarer den Bereitschaftstrupp. Zu diesem Zeitpunkt soll die Tiefgarage stark verraucht gewesen sein.

Der Angriffstrupp aus Urbach setzte dann eine „Mayday“ Meldung ab. Dies bedeutete, dass es Probleme in der Tiefgarage gab. Daraufhin habe sich der Bereitschaftstrupp aus Heumar in Begleitung dreier Wehrmänner der Berufsfeuerwehr der Wache 7 auf den Weg in die Tiefgarage gemacht, um den in Not geratenen zu helfen. Sie fanden zwei Feuerwehrmänner ohne Atemschutz vor, die Rauchgas eingeatmetet hatten. Der dritte Feuerwehrmann hatte keine Probleme. Sie retteten ihre Kameraden. Diese wurden notärztlich versorgt und in Krankenhäuser der Maximalversorgung gebracht. Heute im Laufe des Tages, so Branddirektor Feyrer, wird man Näheres zu Ihrem Gesundheitszustand sagen können. Feyrer sagt, einer der Wehrmänner sei sehr schwer, der andere leicht verletzt. Es habe sich um sehr erfahrene Feuerwehrkollegen gehandelt, die mehr als 25 Jahre Einsatzerfahrung haben. Warum die Männer die Atemschutzmasken ablegten, wird Teil der Untersuchung sein. Die Kriminalpolizei ist vor Ort, die eingesetzten Pressluftatmer sichergestellt.

Die Tiefgarage, in der, wie man mittlerweile festgestellt habe zwei PKW brannten, erstrecke sich über mehrere Ebenen und sei sehr weitläufig. Der Brand soll sich auf der ersten Ebene ereignet haben. Der Rauch sei sehr dicht gewesen, Feyrer sprach von dick verqualmt. Zudem sei nicht auszuschließen, dass es in der Tiefgarage ein unerwartetes Ereignis gegeben habe, das die Situation schlagartig verändert habe. Der Brand ist mittlerweile gelöscht. Brände in Tiefgaragen und Kellern stellten eine besondere Herausforderung an Feuerwehren dar, so Feyrer.

Die Feuerwehr wird noch heute Morgen den Fall mit allen eingesetzten Kräften besprechen. Auch Notfallseelsorger werden vor Ort sein. Das Ereignis soll emotional aufgearbeitet werden. Den verletzten Kameraden werde jede erdenkliche medizinische Fürsorge zu teil werden.

Autor: Andi Goral
Foto: Einer der Eingänge zur Tiefgarage