Köln | aktualisiert | Ein 44-jähriger Mann wurde von einem Kölner Polizeibeamten am Beginn der Autobahn A 555 angeschossen, nachdem er einen Taxifahrer, mehrere Kunden einer nahegelegenen Tankstelle und Polizeibeamte mit einer Schusswaffe, die sich mittlerweile als Gaspistole herausstellte, bedroht haben soll. Der Mann erlitt einen Bauchdurchschuss, wurde notoperiert und schwebt nach Aussage der Kölner Polizei nicht mehr in Lebensgefahr. Die Kripo Köln ermittelt wegen versuchten schweren Raubes.

Irrfahrt mit dem Taxi durch Köln

Die bisherigen Ermittlungen der Kölner Polizei haben ergeben, dass der Mann gegen 2:20 Uhr am Eifeltor in eine Taxe gestiegen sei. Fahrtziel zunächst der Kölner Hauptbahnhof. Dort angekommen überlegte es sich der Mann wieder anders und bat den Chauffeur Richtung Bonn zu fahren. Der Taxifahrer hielt an der Aral-Tankstelle am Bonner Verteiler an und forderte den bisher auf der Uhr stehenden Fahrpreis, da er sich wohl nicht sicher war, ob der Mann überhaupt zahlungsfähig sei.

Wollte der Mann in der Tankstelle einen Wagen rauben?

Der Mann soll daraufhin sofort die Waffe gezogen und den Fahrer bedroht haben. Dann sei er ausgestiegen und habe mit der gezogenen Waffe die Tankstelle aufgesucht. Auch dort habe er mehrere Menschen bedroht. Die Polizei geht davon aus, dass er einen Wagen für die Weiterfahrt rauben wollte. Aber auch das scheint nicht geklappt zu haben. Der Mann habe, so Polizeisprecher Flassnöcker, die Tankstelle in Richtung A 555 verlassen.

Polizisten mit Waffe bedroht

Am Beginn der Köln-Bonner Autobahn sei der Mann gegen 2:50 Uhr von Polizeibeamten gestellt worden. Diese seien aus der Tankstelle oder von dem Taxifahrer alarmiert worden. Auch die Polizisten habe der Mann mit der Schusswaffe bedroht. Daraufhin habe einer der Kollegen geschossen, so Flassnöcker und den Mann im Bauchbereich getroffen. Die Kölner Polizei spricht von einem Bauchdurchschuss. Notarzt und Rettungsdienst versorgten den Patienten, brachten ihn in eine Kölner Klinik, wo er notoperiert wurde.

Der Mann schwebe nicht mehr in Lebensgefahr. Über die Motive des Mannes herrscht Unklarheit. Eine kriminaltechnische Untersuchung habe ergeben, so die Polizei, dass es sich bei der vom Täter mitgeführten Waffe um eine geladene und funktionstüchtige Gaspistole handele, die einer echten Schusswaffe täuschend ähnlich sehe. Die Kölner Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet, der Tatort wurde von Kriminalbeamten untersucht. Inzwischen hat die Kripo Ermittlungen wegen versuchten schweren Raubes gegen den 44-Jährigen eingeleitet.

Autor: Andi Goral, dd, ots