Köln | Die Kölner Polizei war selten mit so vielen Beamten und Videoaufzeichnungsgeräten unterwegs wie an diesem Weiberfastnacht und dürfte, zumindest in der Kölner Altstadt noch selten auf so wenig Feiernde Jecke getroffen sein. Jetzt zieht man Bilanz, die leider nicht so ganz mit dem Vorjahr vergleichbar ist.

Die Polizei Köln spricht von 181 freiheitsentziehenden Maßnahmen, also Menschen die sie ins Polizeigewahrsam genommen hat. Gemeint ist damit der Freiheitsentzug zum Zweck der Gefahrenabwehr. Diese Maßnahme ist ausgelegt um dem Gemeinwohl zu dienen und wird von der Polizei angewandt, wenn sie durch die Handlungsweise eines Einzelnen eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit sieht. Es liegt also in diesem Fall keine Straftat vor. Wenn wie in diesem Fall Weiberfastnacht zu Ende ist, ist auch die freiheitsentziehende Maßnahme beendet, die etwa bei Betrunkenen auch zum Selbstschutz eingesetzt wird. Im Jahr 2015, bei einem weitaus höheren Andrang an Jecken nahm die Polizei 100 freiheitsentziehende Maßnahmen vor.

Zurückgegangen sind die vorläufigen Festnahmen von neun in diesem Jahr zum Vergleich in 2015 von 16. Hier handelt es sich um Festnahmen, weil die Polizei eine Straftat festgestellt hat. 2015 sprach man zudem 198 Platzverweise aus, in diesem Jahr 467. Dies zeigt die von Polizeipräsident Mathies vorgegeben harte Linie des konsequenten Einschreitens wurde anscheinend umgesetzt. Im Jahr 2015 wurde 23 mal gegen Personen ermittelt, weil sie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte geleistet hatten, in diesem Jahr bilanziert die Polizei lediglich 13 Fälle. Auch die Zahl der Raubdelikte sank von acht auf sechs. In diesem Jahr gab es dazu noch 23 Taschendiebstähle und 143 Körperverletzungsdelikte. Erfreulich ist, dass es gestern an Weiberfastnacht nicht zu Messerstechereien mit schwer verletzten Menschen kam, wie noch in 2015. Die Polizei meldet für 2016 bei den Sexualdelikten 18 Strafanzeigen, die von sexueller Beleidigung bis zur Vergewaltigung reichen.

Autor: Andi Goral
Foto: Polizeibeamte am Kölner Hauptbahnhof