Köln | Die Kölner Polizei berichtet über eine starke Zunahme von Wohnungseinbrüchen in der dunklen Jahreszeit und ganz besonders im Dezember. Über 500 Einbrüche mussten die Beamten bereits in diesem Monat aufnehmen. Dies sei ein erheblicher Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zu Dezember 2013, so die Behörde.

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15 Wohnungseinbrecher konnten auf frischer Tat festgenommen werden. Dabei stellten die Beamten fest, dass die Einbrecher sich der Festnahme durch immer brutaleres Vorgehen zu entziehen versuchen. Polizeifahrzeuge werden gerammt und die Täter gefährdeten durch ihr Verhalten die Beamten. Bei einer Festnahme gab einer der Täter so viel Gas, dass sich sogar ein Reifen von der Felge des Fluchtwagens löste. Man arbeite an der Belastungsgrenze, aber ohne ein aktive Mithilfe der Bevölkerung sei es kaum möglich den Tätergruppen her zu werden, so die Kölner Polizei. Daher appellieren die Beamten verdächtige Beobachtungen in der Nachbarschaft sofort via Notruf 110 zu melden.

Der erste Streifenwagen sei dann in nicht mehr als fünf Minuten vor Ort und könne verdächtige Personen überprüfen. Dabei seien nicht mehr nur die Nobelgegenden im Fokus der Täter, sondern alle Stadtviertel. Gerade in den Nobelvierteln seien mittlerweile viele Häuser sehr gut gesichert, so dass dies eine besondere Planung der Täter voraussetzen würden und diese oft links liegen gelassen würden. Man habe es aktuell mit einem anderen Tätertypus zu tun. Die kauften einfaches Werkzeug, einen Kuhfuß, einen Schrauberzieher und einen Vorschlaghammer im nächstgelegenen Baumarkt und gingen dann auf Tour. In die Wohnungen in die die Täter einfach hineingelangten, teilweise mit brachialer Gewalt, würde eingebrochen. Aber auch das lohne sich oft, denn viele Menschen haben eine Laptop oder eine Digitalkamera, Bargeld und Schmuck im Haus. Und so brächten viele Einbrüche am Ende auch viel, so die Polizei, wenn auch die einzelnen Schadenssummen teilweise nicht so hoch seien. Gerade Schmuck werde oft sofort eingeschmolzen und sei damit den einzelnen Taten oder Tatorten nicht mehr zuzuordnen.

Und für diese Täter seien Metropolen wie Köln ideale Tatorte. Denn hier finden die Täter mehrere Einbruchsgelegenheiten auf engem Raum. Die Menschen sind nicht so aufmerksam Fremden gegenüber, wie etwa Menschen in dörflichen Strukturen, wo Fremde schneller auffallen. Für Wohnungs- oder Hausbesitzer lohne es sich aber in Sicherheitstechnik zu investieren. Denn in 44 Prozent der Fälle scheitern die Täter auch. Und bevor die Täter sich lange abmühten, zögen sie einfach weiter dorthin, wo der Einbruch schneller und einfacher gelinge.

Autor: Andi Goral
Foto: Die Kölner Polizei präsentierte Diebesgut