Köln | Schwarzer Hut, rotes Hutband, Schwarz-Weiß kariertes Sacko, rote Fliege, schwarzes Hemd und weiße Handschuhe, das ist „Dä Mann met däm Hötche“, Peter Raddatz. Der bekam heute den Grielächer des Jahres 2016 auf der Miljöh-Sitzung im Hotel Maritim. Report-K traf den Redner im Ruhestand im Foyer ohne Bühnen-Outfit.

Mit dem Grielächer des Jahres 2015 reiht sich Raddatz in eine lange Reihe ausgezeichneter Künstler der Karnevalsszene. 2006 wurde Ludwig Sebus, 2008 Hans Hachenberg, 2011 Gerd Rück, 2012 Hans Süper und 2014 Fritz Schopps ausgezeichnet. Mit sieben Jahren ist Peter Raddatz zum ersten Mal auf der Bühne gestanden, das war im Jahr 1951. Es folgten Jahre in denen er gemeinsam mit seinem Vater in einem Duett auftrat, bevor er 1965 die Figur des Mannes mit dem Hütchen zum ersten Mal auf den karnevalistischen Bühnen zeigte. Das war vor 50 Jahren. Der Grund für die Grielächer Raddatz auszuzeichnen.

Als seine schönsten Jahre als Redner im Karneval nennt Raddatz heute in der Rückschau die 80 und 90er Jahre des letzten Jahrhunderts. Eine Zeit in der die Büttenredner noch Karnevalisten waren. Also Menschen mit einem richtigen Beruf zum Geldverdienen mit dem Hobby Karnevalist. Heute gebe es diesen Typus nicht mehr, außer noch Jupp Menth, der Polizeibeamter war. Die heutigen Redner seien Berufscomedians und bringen zunehmend Comedy auf die Karnevalsbühnen. Raddatz selbst war im Hauptberuf Versicherungsagent gewesen.

Noch heute spricht Raddatz über einen Auftritt in Johannesburg in Südafrika, wo ihn die Karnevalsgesellschaft die „Rheinländer zu Johannesburg“ eingeladen hatte. 14 Tage war er am Kap. Der Präsident der südafrikanischen Gesellschaft war in Zollstock geboren. Auf die Frage nach seinem schlimmsten Auftritt antwortet Raddatz, dass er nie ausgepfiffen worden sei. Wäre das passiert, dann wäre er nicht auf die Bühne zurückgekehrt. Heute tritt er nur noch sporadisch auf, springt ein, wenn einer der Redner krankheitsbedingt ausfällt, so wie 2015, als Marc Metzger krank war. 2013 hatte sich Raddatz als Aktiver zurückgezogen. In diesem Jahr habe er eine kleine Rede vorbereitet, da er ja von der Ehrung durch die Grielächer wusste. Und so konnte er auf deren Herrensitzung aushelfen, als ein Loch im Programm war. Ehrenamtlich engagiert sich Raddatz im Vorstand von Alles für Andere und ist noch Mitglied im Stammtisch Kölner Karnevalisten, aber ohne Funktion.

Autor: Andi Goral