Köln | „Kuhl un de Gäng“ stellte heute Abend im Lapidarium beim „Loss mer singe“- Mitsingkonzert ihre 1. CD „Fastelovend am Rhing“ vor. Proppenvoll war es, „Kuhl un de Gäng“ brachte poppigen Kölschsoul, reifer als 2012, als man das „Loss mer singe“-Casting gewonnen hatte und die noch Independent-Vorband „Almrausch“ begeisterte mit einem unfassbar genialen wilden Stilmix echter Klassiker wie „Rosamunde“, aber auch den Kiss-Burner „I was made for loving you“ neu interpretiert mit Oberkrainer, Klezmer und jazzigen Elementen.

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Können Sie sich vorstellen, dass man Madonnas „Like a virgin“ so covern kann, dass man, sofern man dieser Tanztechnik mächtig ist, darauf schuhplatteln kann. Almrausch kann. Eine Klarinette, eine Trompete, eine Quetsch, eine Posaune, eine elektische Gitarre und eine superbe weibliche Stimme aus Wuppertal und ein internationales Ensemble. Das ist „Almrausch“. Sicher eine der ungewöhnlichsten Coverbands die es derzeit in Köln gibt und die alles wegcovert und veroberkrainert. Ob „Major Tom“, „Alles nur geklaut“oder balladiges wie „Hey Jude“. Bei „Kathrin“ schunkelte das Lapidarium bis zur Eigelsteintorburg und bei „Dschingis Khan“ sang man so laut, dass man es auch noch in Ulan Bator hören musste. Fazit: „Almrausch“ ist der Bringer, musikalisch und Stimmungstechnisch.

Für den Main Act „Kuhl un de Gäng“ hatte „Almrausch“ das Lapidarium mehr als vorgeglüht und so übernahmen die Senkrechtstarter des letzten Jahres, nicht nur Gewinner des Loss mer singe Castings, sondern auch auf den Bühnen von legendären Veranstaltungen, wie der Wibble Dance Party der Roten Funken zu hören, eine gut eingesungene Loss mer singe Crew. Die Jungs machen auf dicke Hose, schrille Krawatten und Outfit und das zu Recht. Poppig ist ihr Sound mit kölschen Texten, aber auch extrem soulig. Und gerade die soulige Komponente haben die Mannen um Michael Kuhl perfektioniert und das macht ihren Sound nicht nur reifer, sondern im Kölschrock besonders. Die manchmal dreckige Stimme von Kuhl als Kontrast zum doch sehr perfekt designten Sound kommt gut und macht die Mädels raderdoll. Dazu bringt „Kuhl un de Gäng“ simple, aber groovige Texte mit dicken Beats, die sofort ohne Verzögerung in die Oberschenkel gehen und den Po rotieren lassen. Heißt mitgrooven, Hüften kreisen lassen und lostanzen ist angesagt. Cool die Liebeserklärung auf den kölschen Rosenmontag, Balkonien ein Megatitel und Herrlich bekloppt ein Mitsinghit. „Kuhl un de Gäng“ spielen oben mit.

Autor: ag
Foto: Michael Kuhl im Lapidarium