Köln | Die Karnevalsgesellschaft Seiner Tollität Luftflotte feierte heute ihren Einzug in die erste richtige und eigene Geschäftsstelle. Über ein Jahr hat man die ehemalige Ulrichschänke an der Josephstraße zu einer modernen Geschäftsstelle umgebaut. Mit kölschen Tön, leckerem Essen und Kölsch feierte man am heutige 1. Mai den Einzug bei herrlichem Wetter.

Die Ulrichschänke war in den letzten rund 30 Jahren schon immer ein Ort für den Karneval. Denn es war das Vereinslokal der Negerköpp und der heutige Nestor des Festkomitees und Grielächer Hans Bauhoff war hier viele Jahre lang aktiv. Jetzt ist die Gaststätte Geschichte und die Luftflotte hat nach über 80 Jahren die erste eigene Geschäftsstelle. Zuvor traf man sich in privaten Hobbykellern und dort vertstreut lagen auch die Archivalien aus der langen Geschichte der Gesellschaft aus dem Kölner Westen. 1926, dem Gründungsjahr der Karnevalsgesellschaft Luftflotte, wurde auch am Himmelfahrtstag auf dem ehemaligen Militärflughafen in Ossendorf der Verkehrsflughafen, das spätere Drehkreuz des Westens, gegründet. Beteiligt damals Konrad Adenauer, der spätere erste Bundeskanzler der Bundesrepublik. Die Luftflotte ist, wie so viele Kölner Karnevalsgesellschaften, aus einem Kegelclub in Köln Bickendorf hervorgegangen. Jahrelang habe man im Kolpinghaus in Ehrenfeld gefeiert, bis der Saal zu klein wurde und man in die Kölner Innenstadt umziehen musste. Heute hat die Luftflotte über 300 Mitglieder und eines der absolut besten Tanzkorps im Kölner Karneval.

Präsident Eric Bock ist genau darauf auch besonders stolz und spricht von der Talentschmiede für die Kölner Traditionskorps. Denn die greifen gerne auf die exzellent ausgebildeten und hochtalentierten Tänzerinnen und Tänzer zurück, wenn es um die Neubesetzung der Tanzoffiziere und der Mariechen geht. Und für ein echt kölsches Mädchen, so stellt man es bei der Luftflotte fest, ist die Position der Marie, so wie einmal Prinz zu sein. Das Tanzkorps wurde übrigens schon im jahr 1931 gegründet, zunächst rein männlich, später rein weiblich und erst in der Neuzeit mit Tänzerinnen und Tänzern besetzt. Für das Tanzkorps wird es jetzt im Keller einen Platz für die Kostüme und Requisiten geben und auch das Elferratssgestühl hat jetzt einen festen Platz. Insgesamt hat man jetzt rund 200 Quadratmeter Platz für die vielfältigen Vereinsaktivitäten. Auch wenn man jetzt aus dem Westen Kölns in den Süden gezogen ist, will man dem Westen verbunden bleiben und sich als ehemalige Gesellschaft aus dem Stadtbezirk Ehrenfeld etwa an Aktionen, wie der Kesselsammlung beteiligen, die Geld für den Ehrenfelder Dienstagszug sammelt. Auch der Luftfahrt, der man sich von Anbeginn an verschrieben habe, werde man treu bleiben, so Eric Bock, der Präsident der Gesellschaft.

Autor: ag