Köln | Erstmals seit ihrer Gründung 1949 hat die Karnevalistenvereinigung der Muuzemändelcher einen weiblichen Baas“: Dagmar Eichberg-Weber. Und mit ihr weht ein frischer Wind durch den traditionsbewussten Verein. Statt einer „Vorstellmatinée“ wie in den letzten Jahren gab es unter dem Motto „Bei de Muuze es dat müjjelich“ (möglich) eine szenische Abfolge der einzelnen Programmnummern.

Auf eine Bühne wurde verzichtet – mit Rücksicht auf die Tanzgruppen und die begrenzte Deckenhöhe. Woran es allerdings ein bisschen haperte: bei den Übergängen von Künstler zu Künstler fehlte es manchmal an Moderationen. Doch der Reihe nach. Gleich drei Moderatoren sorgten sich um die gute Laune der rund 200 Besucher im Brauhaus Sion: Dagmar Eichberg-Weber, Horst Weber und vor allem das Karnevals-Unikum Willi Egger mit seinem urkölschen Verzäll.

Renate Baum berichte lustige Anekdoten aus dem Kölner Rathaus, Der Een on der Anne bringen teilweise Uralt-Witze, das Duo Alles Paletti allerdings hoch aktuelle Politik-Songs auf bekannte Melodien. Überragender Musikbeitrag, nimmt man den Beifall als Gradmesser, waren die blödelnden 3 Söck. Oliver Hoff als Willi Millowitsch-Imitator musste sogar eine Zugabe geben.

Die gaben ungebeten die vier Mann von „Sechs Kölsch“ nach drei eingängigen Liedern. Ein Lob an diese Künstler: ihre Musik war nicht zu laut, sondern angenehm transparent. Unter den Tänzern brachten die Kleinen Greesberger, die Kinder- und Jugendtanzgruppe der Hellige Knäächte un Mägde, de Heinzelmänncher zo Kölle und besonders die Poppelsdorfer Schlossmadämchen und Schlossjunker Leben in den Saal.

Dann war da noch das Trompeterkorps „Eefelkank“, das den Abschluss bildete und zwar lautstark und mit einem heftigen Schlagzeugsolo. Muuze-Präsidentin Dagmar Eichberg-Weber konnte stolz sein: In 3 Stunden und 45 Minuten war das „Spillche“ beendet – bei de Muuze es dat müjjelich.

Autor: Klaus Huber
Foto: Dagmar Eichberg-Weber im Kreise der Muuze-Künstler