Köln | Drei Wochen Arbeit hat Anna Hörber in ihren Unikatsorden investiert, der die Form eines Märchenbuchs hat. Ganz getreu des aktuellen Sessionsmottos stellt dieser die Geschichte der Heinzelmännchen auf den Kopf. Denn während in der Originalgeschichte die Schneidersfrau den kleinen Helfern Erbsen auf die Kellertreppe legt und diese damit zum Sturz bringt, ist es auf der Rückseite des Ordens genau umgekehrt. Hörber lernt das Goldschmiede-Handwerk im zweiten Lehrjahr in Frechen.

Geehrt wurde mit dem schönen Handwerksstück am Freitagmittag der Chef des Bundeskanzleramts, Peter Altmaier. „Meine Heimat, das Saarland, ist ja auch eine echte Karnevalshochburg – vor allem an Rosenmontag. Bundesweit ist das leider nicht allzu bekannt. Bei meinem Besuch im Kölner Gürzenich vor einigen Jahren hat mich der Karneval hier aber ebenfalls begeistert.“ Als Kind hatte der CDU-Politiker ein Indianerkostüm. „Am liebsten war ich aber als Pirat unterwegs.“

Nach Köln gekommen ist auch Grünen-Politiker Cem Özdemier. Als Schwabe im protestantischen Bereich Baden-Württembergs ist er eher spät mit dem Karneval in Berührung gekommen. Bei den Roten Funken konnte er aber den kölschen Fasteleer schon hautnah erleben. Als Kind hat aber auch er sich gerne verkleidet – am liebsten als Indianer. Er wurde mit dem Orden von Levan Hötger aus Lindlar ausgezeichnet, der unter dem Motto „Fünf vor Zwölf“ steht.

Weitere neue Ordensträger wurden in der Handwerkskammer unter anderem NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans, WDR-Intendant Tom Buhrow, OB Henriette Reker und ihre Kollegen aus Leberkusen und Bonn, Uwe Richrath und Ashok-Alexander Sridharan, RTL-Chefmoderation Claudia Hessel, Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach sowie Comedian Guido Cantz. Ausgezeichnet wurde auch das amtierende Dreigestirn.

Thematisch zeigten sich die Unikatsorden sehr facettenreich: So gab es für Thomas II. „Prinz Häng-Over 11“, das ihn als Batman auf den Kopf stellt. Bei einem anderen Orden verwandelt sich der Clown nach der 180-Grad-Wendung in ein Schwein. Auch das Thema Fußball wurde umgesetzt wie beim „Salto-Verbot für Fifa-Funktionäre“ oder beim Drehen der Tabelle mit dem Letzten Bayern München. Für Tom Buhrow gab es das Katastrophen-Barometer von Valerie Schmitz aus Köln, ein Schlagzeilenautomat für selbstgemachte Nachrichten.

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Cem Özdemir, Peter Altmeier, Markus Ritterbach, Ortwin Weltrich und Tom Buhrow