Köln | aktualisiert | Das Festkomitee Kölner Karneval will morgen den Rosenmontagszug starten, allerdings mit Einschränkungen. Keine Pferde, keine Fahnen und keine großen Pappfiguren. Die Persiflagewagen werden aber starten. Wichtig für alle die, die am Zugweg Kamelle und Strüßjer rufen und fangen wollen, der Zug wird schneller unterwegs sein. Die Züge in Duisburg, Mainz, Hagen und Münster sind abgesagt. Düsseldorf will sich morgen in der Früh entscheiden. Mit dem Sturmtief Ruzica werden Sturmböen zwischen 75 und 90 km/h im Rheinland erwartet.

500 Pferde werden nicht am Kölner Rosenmontagszug 2016 teilnehmen. Sowohl Reiter, wie auch Pferdewagen dürfen nicht teilnehmen. Nicht weil die Pferde nicht sturmerprobt seien, so Rosenmontagszugleiter Christoph Kuckelkorn, sondern weil herumfliegende Schirme oder nicht mehr steuerbares Wurfmaterial die Tiere irritieren könnten. An den Tribünen wurden die Dächer und Seitenteile nach dem Schull- und Veedelszug demontiert, um diese sturmfest zu machen. Die Tribünen sind bis zu einer Windgeschwindigkeit von 70 km/h zugelassen. Damit will man auch dem Wind weniger Angriffsflächen an den Tribünen bieten. Sollte es nötig sein, werden auch die Tribünen geräumt werden.

Bei den Großfiguren sieht Kuckelkorn die Gefahr, dass sie bei starkem Wind nicht beherrschbar sind. Dies gelte auch für Fahnen. Die Persiflagewagen werden fahren, so Kuckelkorn. Sie seien extra noch einmal ertüchtigt worden. Kuckelkorn geht davon aus, dass der Zug schneller unterwegs sein wird. Zum einen weil der Zug kürzer ist und alle zu Fuß gehen. Die Verantwortung für den Zug liegt beim Festkomitee, die aber in ständigem Dialog mit der Genehmigungsbehörde der Stadt Köln steht. Kuckelkorn sagt, das Festkomitee richte sich nach den Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes, der für die Laufzeit des Kölner Rosenmontagszuges Windgeschwindigkeiten bis 70 km/h voraussagte. Abgesagt werden müsse der Zug bei elf Beaufort, das seien orkanartige Stürme mit einer Windgeschwindigkeit zwischen 103 und 117 km/h. Das Festkomitee, so Kuckelkorn, werde auch keinen Zug durchführen lassen, der nicht versichert sei.

In Mainz hat man den Zug abgesagt, weil man nicht verantworten könne, dass einem Teilnehmer oder Gast am Wegesrand von einem herabfallenden Dachziegel getroffen werden könne. In Köln haben heute Verantwortliche, darunter die Kölner Feuerwehr heute noch einmal den Zugweg inspiziert. Der Leiter der Feuerwehr Feyrer bittet die Eigentümer ihre Häuser noch einmal zu inspizieren und vor allem auch auf Balkonen nachzusehen, ob alles gesichert ist.

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In Duisburg, Essen und Hagen sind die Rosenmontagszüge wegen Sturmwarnung abgesagt worden. Der Essener „Kupferdreher“ soll stattdessen am 13. März nachgeholt werden, in Duisburg und Hagen ist diese Entscheidung noch offen. Düsseldorf will am Montagmorgen beraten.

Der Deutsche Wetterdienst meldete heute Abend: „Am Montag Sturmlage. Außer im Südosten verbreitet Wind- und Sturmböen wahrscheinlich, insbesondere im Nordwesten, Westen sowie im Südwesten schwere Sturmböen möglich. Im Bergland Orkanböen wahrscheinlich. Von Westen her auch kurze Graupelgewitter mit schweren Sturmböen möglich.“

Die Kölner Feuerwehr teilte nach ihrer Kontrollfahrt mit: „Im Zuge der Vorbereitungen für den morgigen Rosenmontagszug führte die Feuerwehr eine Kontrollfahrt entlang des Zugweges durch. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf eingerüstete Gebäude und Baustellen gelegt.

Hier sind verschiedene Sicherungen wie das Entfernen von augenscheinlich losen Bauteilen oder Gerüstelemente wie Netze oder Planen durchgeführt worden. Dies geschah vorwiegend über mehrere Drehleitern oder über am Gebäude befindliche Gerüste. Weiterhin wurden Anlieger und Geschäftsleute aufgefordert, lose Gegenstände von Balkonen und Terrassen sowie Werbetafeln zu entfernen und Markisen einzufahren.“

Blaue Funken haben sich schon umorganisiert

Die Vorgabe, keine Pferde im Rosenmontagszug einzusetzen, hat besondere Auswirkungen auf das berittene Korps der Blauen Funken. 25 Kanoneere op Päder, Mamsellcher zo Päd und Fanfarebläser op Päder können nicht im Zug mitreiten. Betroffen seien auch der Ponywagen für die Kindergruppe, der Geschützwagen, die Feldpost des Generalpostmeisters, die Kutsche mit dem Tanzpaar, die Gulaschkanone und das “Kamellejeschötz“, mit dem Kamelle in die Zuschauermenge geschossen werden. Auch zwei Bagagewagen, die von Pferden gezogen werden, können nicht mitfahren.

Die Blauen Funken haben aber schon für Ersatz gesorgt und motorisierte Kleinwagen und Kutschen organisiert. Die anderen Teilnehmer hat man auf die Großwagen verteilt. Auch die Kamellen werden mitgenommen und über 25 Mann arbeiten in der Halle in Dellbrück und am Sattelplatz in der Brühler Straße seit dem späten Nachmittag daran, das gesamte Wurfmaterial auf die neuen Fahrzeuge zu verteilen.

Autor: Andi Goral
Foto: Christoph Kuckelkorn erklärt die Auswirkungen des Sturmes auf den Kölner Rosenmontagszug