Köln | Heute wurde in der Nähe des Breslauer Platzes der Felix-Rexhausen-Platz offiziell eingeweiht. Am heutigen Tag der Menschenrechte wird der  homosexuelle Journalist und Autor in seiner Geburtsstadt posthum geehrt. Zu Lebzeiten engagierte er sich bei Amnesty International und machte als Satiriker von sich reden.

Fotostrecke: Einweihung des Felix Rexhausen Platz >

Ein Video zur Enthüllung und Statement von Andreas Hupke findet sich auf der Facebookseite von report-K >

Politik und Stadtgesellschaft nimmt teil

In Anwesenheit von Rexhausens Familie wurde neben der Kölner Stadtfahne von Aktivisten auch die Regenborgenfahne aufgelegt. Die Enthüllung wurde von Bezirksbürgermeister Andreas Hupke und Vertretern von Amnesty International. Bei der Enthüllung waren auch Vertreter der Bezirksvertretung Innenstadt sowie Matthias Birkwald, Mitglied des Bundestags, von der Fraktion Die Linke und Arndt Klocke, Mitglied des Landtags, von der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen anwesend.
Die Bezirksvertretung beschloss im März 2014 den Platz nach dem Kölner Autor zu benennen, weil er bereits in den 1960er Jahren zu der positiven Thematisierung homosexueller Lebensweisen beigetragen habe. Zu Zeiten des geltenden Paragraphen 175, der Homosexualität unter Strafe stellte, habe er so vielen Menschen bei ihrer Identitätsfindung geholfen. Eigentlich hätte die Einweihung bereits im Mai symbolisch am internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie stattfinden sollen. Der Termin wurde allerdings verschoben nachdem der Publizist David Berger Pädophilie Vorwürfe gegen Rexhausens Werk erhoben hat und die Bezirksvertretung die Sommerpause zur Beratung nutzen wollte. Aus diesem Grund fand neben den Feierlichkeiten zur Einweihung des Platzes auch eine von der rechtspopulistischen Partei Pro Köln initiierte Protestaktion statt. „Wie proKöln die Sorge um den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt zu instrumentalisieren versucht, um Homophobie und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu propagieren, ist zynisch und widerlich“, stellt Matthias W. Birkwald dazu fest.
Thomas Pfaff, Autor beim „WDR“ würdigte Felix Rexhausen und vor allem sein satirisches Werk. Rexhausen sei Pionier gewesen und habe mit seinem Satirestück „Mit Bayern leben“ einen Skandal ausgelöst. Rexhausen bezeichnete Bayern „die den Deutschen auferlegte Prüfung, die immer neu zu bestehen ist“. Der damalige bayerische Ministerpräsident Goppel habe beim „WDR“ insistiert, Franz-Josef Strauß geschäumt und selbst Adenauer habe sich mit den Bayern solidarisiert. Pfaff zeigte auf, dass es noch heute schwierig sei mit Bayern zu leben und erwähnte die aktuelle Flüchtlingsdebatte und die Wortmeldungen von Horst Seehofer oder Markus Söder. Augstein habe Rexhausen zum Spiegel geholt und auch für den NDR war Rexhausen aktiv. Rexhausen sei ein Journalist mit Sendungsbewusstsein gewesen, würdigte Pfaff den Namensgeber.

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Über Felix Rexhausen

31.12.1932 in Köln geboren
Journalist und Autor für WDR, Spiegel, Die Zeit
1961 Mitbegründer des deutschen Ablegers von Amnesty International
1966: Erlangte Bekanntheit mit seinem Buch:“Lavendelschwert“
verstarb am 6.2.1992 in Hamburg
Seit 1998 vergibt der Bund lesbischer und schwuler Journalisten jährlich den Felix-Rexhausen-Preis für Publizisten

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Autor: Lena Weigelt, Madeline Jäger
Foto: Bezirksbürgermeister Andreas Hupke enthüllt das Straßenschild