Köln | Seit Mitte Oktober wird der Heinrich-Böll-Platz im Bereich zwischen der Hohenzollernbrücke und dem Dom erneuert. Die dort verlegten roten Klinkersteine werden komplett ersetzt, beschädigte Granitplatten sollen ausgetauscht werden. Die Klinkersteine haben sich an vielen Stellen gelockert, stecken teilweise lose im Boden. Der Bereich über der Philharmonie, der aufgrund der Schallübertragung ins innere des Konzerthauses während Proben und Veranstaltungen nicht betreten werden darf, ist nicht in die Sanierung eingeschlossen.

Am 13. Oktober 2014 hatte die von der Stadt beauftragte Firma mit der Sanierung des Heinrich-Böll-Platzes begonnen. In den ersten Wochen wurden Klinkerpflastersteine in zwei Baufeldern aufgenommen und der Untergrund bearbeitet. Nun sind in diesen Abschnitten bereits einige Quadratmeter neu verlegt. Insgesamt messe die zu restaurierende Fläche 2.400 Quadratmeter, so Klaus Harzendorf, Leiter des zuständigen Amtes für Straßen und Verkehrstechnik der Stadt Köln. Insgesamt werde die Sanierung rund 960.000 Euro betragen und, in mehreren Baubaschnitten ausgeführt, im Frühjahr 2015 abgeschlossen sein. Mit Rücksicht auf den Konzertsaal der Philharmonie unter dem Platz finden die Arbeiten nur zwischen 23 Uhr und 9.30 Uhr statt.

Auf der Fläche zwischen Hohenzollernbrücke und den Gebäuden des Museum Ludwig werden Klinkersteine ausgetauscht und die in diesem Bereich vorhandenen defekten Granitplatten erneuert. Nicht saniert wird der Bereich, der gleichzeitig die Decke der Kölner Philharmonie bildet. Hier gebe es bisher keine Mängel, so Harzendorf. Außerdem sei die Philharmonie für diesen Teil des Platzes verantwortlich. Auch eine akustische Sanierung des Platzes – dieser muss während Proben und Veranstaltungen in der Philharmonie aufgrund von Geräuschübertragungen für Fußgänger gesperrt werden – seien seiner Kenntnis nach „nicht in Sicht“ so Harzendorf.

Bild: Die einzelnen Würfel werden durch einen Stein ersetzt – alle verlegten Steine sind um drei Zentimeter größer als die alten.

Die Verlegung von tieferen Steinen in einen neuen Untergrund und ein neuer Fugenverbund aus Splitt-Sand-Gemisch sollen für eine größere  Stabilität sorgen. Die bisherigen länglichen Pflastersteinelemente waren rund fünf Zentimeter tief und werden nun durch acht Zentimeter tiefe Steine ausgetauscht. Länge und Breite der Steine sind gleich geblieben, so dass optisch der Charakter des Platzes, der zusammen mit dem Kunstwerk Ma’alot von dem israelischen Künstler Dani Karavan im  Zusammenhang mit dem Neubau des Museum Ludwig und der Kölner Philharmonie zwischen 1982 und 1986 entworfen und gebaut wurde, erhalten bleiben soll. Die zweiten Pflasterelemente, kleine würfelförmige Steine, sind nur noch angedeutet und nach der Sanierung ersetzt durch durchgehende Steine, auf denen durch eingefräste Rillen die ehemaligen Würfel nur noch angedeutet werden.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Frisch verlegt: Der Bereich des Heinrich-Böll-Platzes entlang der Hohenzollernbrücke