Köln | Acht Umweltaktivisten hatten an der Nordseite des Kölner Domes um 15:17 Uhr ein Gerüst erklettert. Um 19:20 Uhr verließen die Aktivisten das Gerüst unter immenser Polizeibegleitung und wurden in Gewahrsam genommen. Drei ihrer Mitstreiter sind in der JVA Ossendorf in Haft. Dagegen protestierten die Aktivisten, die sich für den Erhalt des Hambacher Forstes einsetzen und gegen die Verstromung von Braunkohle agitieren.

Es war um 15:17 Uhr als die acht Umweltaktivisten das Gerüst erklommen. Dann entrollten Sie ein riesiges Transparent mit dem Aufdruck „Knast ist keine Lösung sondern Teil des Problems“ und verlasen eine Erklärung über Lautsprecher, die sie auch als Flyer verteilt hatten. Man engagiere sich gegen die Rhodung des Hambacher Forstes und Zerstörung durch den Braunkohletagebau schreiben die Aktivisten und erlebe immer mehr Gewalt. Man macht der Polizei Vorwürfe. Es habe drei brutale Festnahmen gegen drei Freundinnen gegeben, schreiben die Aktivisten. Mit der Aktion am Dom wolle man das Unverständnis über die Festnahmen in die Stadt tragen. Die Aktivisten seien zusammengeschlagen worden und die ärztliche Versorgung versogt, so die Aktivisten. Man veröffentlichte einen Text in dem die drei Inhaftierten über ihre Haft berichten, wie eingesperrt sie sich fühlen und dass sie nicht einmal ohne Beisein von Beamten telefonieren dürften.

Die Kölner Polizei fuhr für die acht Aktivisten mächtig Personal und Material auf. Einsatzhundertschaft, technische Einsatzgruppe, ein Löschzug der Feuerwehr und viele weitere Beamte, bis hin zum Polizeipräsidenten waren gekommen. Über vier Stunden standen die Aktivisten auf dem Gerüst. In diesen vier Stunden nahm keiner der Polizeibeamten den Kontakt auf. Erst gegen 19:15 Uhr fuhren zwei Beamte mit der Drehleiter der Kölner Feuerwehr nach oben. Die Polizei hatte auch einen Teil des Nordturmes besetzt. Ohne Widerstand ließen sich die acht Aktivisten nach unten bringen. Sie wurden in Gewahrsam genommen. Die Aktivisten sorgten für viel Aufmerksamkeit und Schaulustige. Allerdings verstanden die Menschen die Botschaft nicht und konnten keinen Zusammenhang zum Hambacher Forst herstellen. Die Polizei hing das Transparent ab.

Autor: Andi Goral