Köln | Eine Kloake mit hebräischer Inschrift aus dem 13. Jahrhundert zählt zu den spektakulärsten Funden der bisherigen Ausgrabungen in der Kölner Altstadt. Die Kloake liege unter dem Vorhof einer bereits zuvor entdeckten Synagoge aus dem 8. Jahrhundert, der ältesten nördlich der Alpen, teilte die Stadt Köln heute mit. Über dem Schacht stehen die hebräischen Worte: „Dies ist das Fenster, durch das die Fäkalien hinausgeworfen werden.“

Bei den Arbeiten, die seit fünf Jahren laufen, sind ein komplettes jüdisches Stadtquartier und ein römischer Statthalterpalast aus dem 4. Jahrhundert gefunden worden. Der Kölner Kulturdezernent Georg Quander bestätigte heute, dass mit dem Bau des Jüdischen Museums noch in diesem Jahr begonnen werden soll. „Wenn nicht noch was dazwischen kommt, geht es im Herbst los“, sagte Quander. Es seien nur noch kleinere Probleme zu lösen, bevor der Bau beginnen könne, wie etwa die Neuverlegung der unterirdisch verlaufenden Leitungen. Voraussichtlich Ende 2015 soll das Museum eröffnen.

Bereits vor einigen Wochen hatte Projektleiter Sven Schütte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd den Baubeginn für Herbst angekündigt. Dies war damals von der Stadt jedoch noch angezweifelt worden. Das Jüdische Museum soll Teil der sogenannten Archäologischen Zone werden, in der auf insgesamt 7.500 Quadratmetern die spektakulären Funde der Ausgrabungen gezeigt werden sollen. „Das Museum wird eine Visitenkarte von 2.000 Jahren Kölner Stadtgeschichte sein“, sagte Schütte. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf knapp 52 Millionen Euro. Die jüdische Gemeinde in Köln gilt als die älteste nördlich der Alpen und war laut Schütte bereits um 320 bedeutend.

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Autor: dapd