Köln | Die Stadt Köln präsentierte gestern Abend im Historischen Rathaus die ersten städtebaulichen Ideen von 13 Architekturbüros im Werkstattverfahren „Historische Mitte Kölns“ zu Abriss des Kurienhauses und Neubau des Stadtmuseums und Ertüchtigung des Römisch-Germanischen Museums und weiteren Nutzungen. Die ersten Skizzen bieten viel Diskussionsstoff.


Die report-k.de Fotostrecke zeigt die 13 Skizzen für den städtebaulichen Ansatz zur Neuordnung der Historischen Mitte Kölns >

Oberbürgermeister Jürgen Roters sprach von zwei spannenden Tagen, als man die ersten Entwürfe diskutiert habe und zog ein positives Fazit. Roters sieht zwei Ideen im Vordergrund der aktuellen Planungen. Die erste Idee sei die „Via Culturalis“, der einmaligen Ansammlung von Perlen der Kulturbauten der Stadt zwischen Dom und St. Maria im Kapitol. So könne es gelingen diesen Kulturstätten mehr Gewicht zu geben. Der zweite Ansatz sei die zwingende Notwendigkeit der Sanierungsmaßnahmen am Römisch-Germanischen-Museum, wie auch Kölnischen Stadtmuseums, um beiden Museen neue Perspektiven zu geben. Dazu komme der Wunsch des Domkapitels das Kurienhaus abzureißen und nach einer neuen Lösung zu suchen. Für Roters haben die ersten städtebaulichen Ansätze die Botschaft: „Ja, es ist möglich und denkbar einen neuen Leuchtturm der Kultur in der Stadt zu formulieren, auch wenn noch nicht alle Probleme gelöst sind.“ Roters sieht eine große Chance für die Stadt.

Unterstützung findet Roters in Baudezernent Höing, der die kulturelle und politische Dichte in der Mitte Kölns als in Deutschland und Europa einmalig bezeichnet. Höing erklärte dass es wichtig sei, diesen ersten städtebaulichen Impuls nicht aus der inneren Logik eines Museumsbaus zu verstehen, sondern rein städtebaulich. Die Frage ob der Domhof wieder geschlossen werden könne, werde von einem Entwurf aufgegriffen. Die Höhen seien angedacht und die Frage, welches Volumen an diesem Platz das richtige sei, aufgeworfen. Es gehöre auch zu den Planungen den Kurt-Hackenberg-Platz als öffentliches Foyer der Philharmonie als prominenten Stadtplatz zu formulieren, so Höing. Der Kölner Baudezernent machte klar, dass es sich gestern um einen Blick in die Werkstatt handelte und mitnichten um fertige Planung oder Architektur. Aber auch er spricht, wie Roters von einem Gefühl, dass es klappen könnte. Zum zeitlichen Ablauf gab Höing zu erkennen, dass der städtebauliche Entwurf bis Dezember abgeschlossen sei und man bei guter Planung noch vor der Sommerpause des Rates 2015 mit dem Realisierungswettbewerb starten könne. Gesetzt sind hierfür die 13 Büros, die jetzt schon mit an Bord sind.

Interessant an den ersten Entwürfen ist die Breite der Ideen. Da gibt es das Büro Staab, die den Domhof wieder herstellen und entlang der Kante zwischen dem heutigen Kurienhaus eine Bebauung bis zum Domhotel vorsehen. Peter Böhm Architekten wollen einen achteckigen Kubus am südlichen Rand des Roncalliplatzes etablieren. Mehrere Büros schlagen auch eine teilweise Bebauung des Roncalliplatzes vor.

Autor: Andi Goral
Foto: Diese perspektivische Skizze von Peter Böhm Architekten zeigt die Idee einen achteckigen Bau auf dem Roncalliplatz zu etablieren.