Köln | Mitte Juni zur Welt gekommen trauen sie sich langsam aus ihrer Baumhöhle, um ihre Heimat, den Kölner Zoo von ihrem Baum aus in Augenschein zu nehmen: „Agni und „Arun“, der männliche Nachwuchs bei den Roten Pandas. Noch trauen sie sich tagsüber nicht aus dem Schutz der Baumkrone hervor, tapsen durchs Geäst.

Nach rund 150 Tagen Tragezeit brachte Muttertier „Pili“, ursprünglich aus dem Zoo in Barcelona die beiden Jungen am 18. Juni 2014 im Schutze einer Baumhöhle zur Welt. Papa der beiden ist „Diego“ aus dem Lissaboner Zoo. Erst zwischen dem 60. und 70. Lebenstag verlassen die die Jungtiere die schützende Baumhöhle, um langsam auf Entdeckungsreise zu gehen. Bis dahin weisen sie bereits ihre typische rotbraune Körperfärbung auf, erklärt Dr. Lydia Kolter vom Kölner Zoo. „Agnis“ Fell ist ein wenig dunkler als das von „Arun“, was nepalesisch so viel bedeutet wie Sonne. „Agnis“ hingegen bedeutet Feuer.

Geht steil: Vorsichtig erkundet eins der beiden Jungtiere seine Umgebung.

Die natürliche Umgebung der Roten Pandas, die sich im Gegensatz zu den Großen Pandas nicht ausschließlich von Bambus ernähren, in den gemäßigten Bergwäldern Nepals. Die Tiere stehen auf der Liste der bedrohten Tierart. Derzeit leben in Nepal wahrscheinlich nur 300 Tiere, etwa ebenso viele, wie zum Jahresbeginn im Europäischen Erhaltungprogramm registriert waren. Ziel des Programms ist das Anwachsen der Population in den europäischen Zoos auf 350 Tiere. Insgesamt wird die weltweite Population auf rund 10.000 Tiere geschätzt, so der Kölner Zoo.

Noch bietet die Baumkrone den beiden Jungs Schutz – erst abends trauen sie sich in Richtung Stamm.

In rund eineinhalb Jahren sind die beiden Nachwuchs-Pandas im Kölner Zoo geschlechtsreif. Dann werden sie den Zoo wechseln, um dort dann selbst für Nachwuchs zu sorgen. Bis dahin haben sie aber noch viel Zeit, um sich in ihrer Kölner Heimat durch die Bäume zu Hangeln und dank einer Mischung aus Obst, Gemüse, Quark und auch ein wenig Bambus – ihrer Nahrung im Kölner Zoo – groß und stark zu werden.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Eines der beiden Jungtiere unternimmt einen Ausflug in der Krone eines Baumes.