Köln |  Vor ein paar Jahren noch 25.000 Studierende, muss sich die Universität auf einen enormen Zuwachs einstellen. Durch den neuen Status einer Exzellenz-Uni sind auch die Anforderungen an die Gebäude-Infrastruktur gestiegen. Das Ziel des heute vorgestellten Masterplans für den Ausbau und Sanierung der Uni Köln ist die Verbesserung der Forschung und Lehre in den nächsten 15 Jahren. Kleinere Maßnahmen sollen schon in diesem Herbst fertig gestellt werden.

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Mit einem Investitionsvolumen von rund 320 Millionen Euro bis 2015 beschreibt Oberbürgermeister Jürgen Roters die Umsetzung des Masterplans als „die größte Baumaßnahme und auch im Kostenvolumen teuerste Baumaßnahme in Köln“. Seit 2008 trägt die Universität zu Köln die Verantwortung für ein autonomes Baumanagement. In den nächsten 15 Jahren werde viele Projekte auf das Baumanagement zukommen  – Darunter unter anderem der Neubau des Chemie- Instituts, das mit rund 170 Millionen Euro das finanziell größte Projekt sein wird. Sanierungs- und Neubaumaßnahmen sind nach der Einschätzung des Kanzlers Johannes Neyses der Uni Köln dringend erforderlich. „Von den 70er bis 90er Jahren hat sich ein enormer Sanierungsstau aufgebaut“.

„Universität wird Stadt“

Den Sanierungsstau betreffe zwar viele Universitäten, die Besonderheit der Uni Köln sei jedoch, dass sich die Institute aufgrund des enormen Wachstums über eine weite Fläche verteilt hätten. Ein Ziel des Masterplans sei es unter anderem, die Humanwissenschaftliche Fakultät auch räumlich zu integrieren. „Das erspart den Studierenden und Mitarbeitern die weiten Wege von Institut zu Institut“, so Gereon Fink der Uni Köln. Markus Greitemann der Universität zu Köln beschreibt als angestrebtes Ziel des Masterplans, der Aussage „Universität wird Stadt“ gerecht zu werden. Dafür sollen auch Strecken zwischen und Anreise zu den Instituten im Rahmen des Masterplan verbessert werden. Eine Radstation, die am Südbahnhof geplant ist, soll in Zukunft ein Angebot schaffen, das eigene Fahrrad abzustellen oder eines auszuleihen, um die Strecken zu den Instituten mit dem Fahrrad zu bewältigen. Auf diese Weise soll der Verkehr entlastet werden.

Unter anderem für den Neubau einer Hauptmensa ist die Erweiterung des Grüngürtels geplant, dies solle auch dazu beitragen, dass der Campus für die Bürger erlebbarer wird. Angefangen an dem Standort des zukünftigen Stadtarchivs, soll der Gürtel durch die Neubauten der Universität erweitert werden – Damit greift der Masterplan den Gedanken des städtebauliche Konzepts auf. „Es geht nicht darum, alles neu zu bauen. 55 Prozent des Masterplans sind reine Sanierungskosten“, so Markus Greitemann. Sichtbare Ergebnisse des Masterplans sind bereits sichtbar. Direkt neben dem Hauptgebäude entsteht das neue Studierende-Service-Center (SSC), das auch dem Gedanken folgt, alle Bereiche unter einem Dach zu integrieren. Eine Eröffnung ist nach einer Investition von rund 40 Millionen Euro im Herbst geplant. Weitere Baumaßnahmen sind bis 2015 geplant und sollen bis dahin ein Investitionsvolumen von rund 130 Millionen Euro in Anspruch nehmen. Bis 2015 soll unter anderem einer Erweiterung der Humanwissenschaftlichen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät erfolgen, die rund 21 Millionen Euro verschlingen wird.

Neubau der Chemie mit 170 Millionen Euro das größte Projekt

Größere Projekt, wie der Neubau der Chemie, sind bis 2025 geplant. Der Neubau wird zwischen dem Unikum und dem jetzigen Chemiegebäude sein. Im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs wurde ein Preisträger ermittelt, der neben dem Neubau auch ein Parkhaus und die Sanierung des alten Gebäudes integriert hat. Mit 170 Millionen Euro ist das Projekt nicht nur das größte, sondern auch das teuerste, das im Rahmen des Masterplans durchgeführt werden soll. Bis 2025 sind mit allen Maßnahmen, zu denen nicht die Sanierungs- und Neubaumaßnahmen der Medizinischen Fakultät zu rechnen sind, von 1,3 Milliarden Euro zu rechnen.

Autor: Henriette Hohm
Foto: Modell für die Umsetzung des Masterplans bis 2025. Bei den rot markierten Gebäude handelt es sich um die geplanten Neubauten bis 2025