Köln | Kölner Feuerwehrkräfte im Starkregeneinsatz im Münsterland, so und ähnlich lauteten die Meldungen der letzten Tage und Wochen. Ganz so stark wie das Münsterland traf es das Rheinland nicht, aber auch hier gab es in diesem Jahr viele Unwetterwarnungen und lokal auch vollgelaufene Keller und andere Schäden. Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB) informierten heute über Tipps und Tricks, wie man sein Haus, Wohnung oder Garage vor Starkregen schützt.

Die Jahresregenmenge in der Kölner Region bleibe konstant, so Dipl.-Ing. Otto Schaaf und Vorstand der StEB, trotz der vielen Starkregen-Ereignisse auch in diesem Jahr. Aber die Verteilung ändere sich, so Schaaf. So gebe es im Sommer rund 20 Prozent weniger Regen, aber wenn es regne, seien die Starkregen stärker und im Winter rund 20 Prozent mehr. Allerdings gebe es im Winter keine Starkregen, sondern da sei die Kölner Region eher hochwassergefährdet. Wer ein Haus oder eine Wohnung habe, solle sich informieren und schützen. Dazu hat die StEB umfangreiches Material auf Ihrer Internetseite zusammengestellt. Hier die wichtigsten Infos in der Zusammenfassung.

Wo ist die Rückstauebene bei Gebäuden?

Die StEB rät allen Kölnerinnen und Kölnern sich mit der Rückstauebene in ihren Gebäuden auseinanderzusetzen. Das ist im Prinzip die Höhe bis zu der auf der Straße das Wasser bei Starkregen stehen kann. Alle Öffnungen im Haus die unterhalb dieser Rückstauebene liegen, also etwa Toiletten, Duschen oder Bodenabläufe in Kellern sind mit so genannten Rückstausicherungen auszustatten. Diese verhindern dass Wasser bei Starkregen oder Sturzfluten aus den Kanälen zurück in die Häuser gedrückt wird. Die Sicherung gegen Rückstau ist übrigens eine Pflicht. Fehlt diese könnte unter Umständen die Versicherung nicht zahlen.

Einbau von Rückstausicherungen nicht auf die leichte Schulter nehmen

Der stellvertretende Obermeister der Sanitär Heizung Klima Innung Köln Dieter Tscharntke erläuterte wie wichtig Rückstausicherungen seien und welche unterschiedlichen Modelle es gebe. Von der einfachen Sicherung für rund 100 Euro mit Einbau in einem Waschbeckensiphon bis zur komplexen Hebeanlage für mehrere tausend Euro. Dabei gebe es zwei Aspekte besonders zu berücksichtigen. Der Einbau müsse vor Ort geprüft werden, auch die Art der Leitung und der Sicherung. Sonst könne es passieren, dass zwar kein Wasser mehr vom Kanal aus ins Haus laufen könne, aber man im Haus selbst Rückstau erzeuge. Er empfiehlt vor dem Einbau eine genau Analyse der Situation vor Ort. Der zweite wichtige Aspekt sei, dass die Rückstausicherungen zweimal im Jahr gereinigt würden. Denn diese sind einfache mechanische Klappen und wenn diese wegen Dreck nicht vollständig schließen, funktioniert der Schutz nicht. Auch Ratten zerstören manchmal diese Klappen.

Mehr Informationen, sowie eine Checkliste finden sich auf der Website der StEB.

Autor: Andi Goral