Köln | aktualisiert | Wer in Köln Ehrenfeld den Radweg auf der Venloer Straße nach dem Ehrenfeldgürtel benutzt, der wird von unfreundlichen Beamten der Kölner Polizeiwache West angeschnauzt: „Dies ist kein Radweg mehr“. Zwar gibt es noch Markierungen und fast alle Ehrenfelder nutzen den Radweg. Es gibt ein Schild, dass das Ende des Radweges markiert. Der Beamte hat nicht Recht, wie uns ein Leser aufgeklärt hat. Es handelt sich um einen anderen Radweg. Es steht dem Radfahrer frei den Radweg oder die Straße zu benutzen. Nur wenige Meter weiter gibt es sogar noch Radweg-Ampeln, die munter zwischen Rot und Grün hin- und herspringen.


Der Polizeibeamte hat Recht, hier findet sich ein Schild, dass das Ende des Radweges anzeigt. Unrecht hatte er, dass dies kein Radweg mehr sei – es ist ein anderer Radweg, den Radfahrer dennoch benutzen dürfen.

Der zunächst unfreundliche Beamte wird im Laufe des Gespräches etwas sanfter und erläutert, man kenne die Problematik und ahnde daher das Fahren auf dem Radweg nicht. Warum die Markierung noch so sei, läge daran, dass die Stadt Köln kein Geld hätte, erklärt der Polizeibeamte. Das stimmt so nicht, sondern es handelt sich um einen anderen Radweg.



Nur wenige Meter weiter leuchtet den Radfahrern eine Ampel…

Ampel zeigt noch Radweg an

Fakt ist, an der Ecke Venloer Staße und Ehrenfeldgürtel ist ein Schild angebracht, auf dem das Ende des Radweges angegeben ist. Im weiteren Verlauf, zumindest bis zum Bürgerzentrum Ehrenfeld findet sich allerdings kein weiteres Schild. Stattdessen sind die Markierungen, auch an Einmündungen von Straßen, wie der Schönsteinstraße in deutlichem Rot zu sehen. An der Platenstraße ist die Ampel mit dem kombinierten Radweg und Fußgängersymbol aktiv. Das alles interessiert den Beamten der Kölner Polizei nicht, der verlangt ein Fahren auf der Venloer Straße. Nur die wenigsten Fahrradfahrer wissen dies und nutzen daher immer noch den Radweg. Zu Recht, denn sie dürfen das.

Auch Autofahrer sind verwirrt und hupen Radfahrer, die sich ja dann richtig verhalten und auf der Venloer Straße fahren, an. Das Problem scheint zu sein, dass der Radweg zu schmal ist und damit nicht mehr zugelassen, daher wurde er zu einem anderen Radweg. Denn so war es in dem Stück zwischen Innerer Kanalstraße und Ehrenfeldgürtel auch. Allerdings wurde hier die Straße saniert und der Radweg auf die Fahrbahn verlegt.

Prozess wegen Benutzung der Venloer Straße

Es gibt in dem Blog „Mit dem Fahrrad in und um Köln“ einen interessanten Artikel über einen Prozess gegen einen Kölner Radfahrer. Der war mit seinem Fahrrad auf der Venloer Straße unterwegs und hatte den anderen Radweg nicht benutzt. Es bestand für den Radweg schon damals keine Benutzungspflicht. Für das Fahren auf der Straße stellte ihm die Kölner Polizei ein Knöllchen aus und es kam sogar zu einem Gerichtstermin. Den Bericht im Blog finden Sie hier >

Es scheint so, als sei die Kölner Polizei über den Radweg vor ihrer Wache in Unkenntnis.

Autor: Andi Goral
Foto: Dies ist ein anderer Radweg – der Radfahrer kann die Straße oder den Radweg nutzen.