Köln | Am 3. Dezember wurde Heribert Malchers, fast 25 Jahre der Intendant des Kölner Hänneschen-Theaters, offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Die feierliche Veranstaltung fand im Beisein von Oberbürgermeister Jürgen Roters und Hans-Joachim Möhle, dem Vorstandsvorsitzenden des Fördervereins der Freunde des Kölner Hänneschen-Theaters in den Räumlichenkeiten der Kreissparkasse Köln statt. Neben den Schauspielern des Theaters war auch Malchers Nachfolgerin, Frauke Kemmerling, anwesend.

In seiner Laudatio würdigte Hans-Joachim Möhle vom Förderverein den großen Verdienste von Heribert Malchers, die Puppenbühne in Zusammenarbeit mit allen Schauspielern zu einem seit Jahrzehnten anhaltenden Publikumserfolg entwickelt zu haben.Durch eine ansprechende Mischung aus modernen und traditionellen Elementen, Brauchtum und kölscher Sprache unter Einbindung von aktuellen Themen in die Inszenierungen sei es Malchers gelungen, sich mit seinem Ensemble in die Herzen der Theatergänger zu spielen, und das auch weit über die Grenzen von Köln hinaus.

Zudem habe Malchers die Bindung zwischen Bevölkerung und den Puppenspielen der Stadt Köln nicht nur gepflegt, sondern zeitgemäß weiterentwickelt, lobte OB Roters die Tätigkeit des scheidenden Intendanten. „Sie habenlange Jahre die Kulturlandschaft unserer Stadt mitgeprägt. Dafür und für Ihren überdurchschnittlichen Einsatz für das Hänneschen-Theater gebühren Ihnen mein ganz besonders herzlicher Dank und meine Anerkennung.“, so Roters weiter.

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Den am 7. Oktober 1947 im Severinsviertel von Köln geborenen Heribert Malchers zog es schon früh zur Bühne. Er spielte während seines Jurastudiums am Kölner Schauspielhaus und danach über einen Zeitraum von vier Jahren am Millowitsch-Theater. Nach dem Staatsexamen folgten drei Jahre als Schauspieler am Düsseldorfer Schauspielhaus und seit 1974 vielfältige Tätigkeiten für Hörfunk und Fernsehen. Unter anderem inszenierte Heribert Malchers kölsche Hörspiele beim WDR und drehte sogar 1987 einen Film über das Hänneschen-Theater. Aber auch als Autor und Regisseur arbeitete er für die Bühne.

Bereits 1985 führte Heribert Malchers Gastregie am Hänneschen-Theater – auf Einladung des damaligen Spielleiters Gérard Schmidt. Als dieser 1988 vorzeitig ausschied, lag es dann nahe, dass Heribert Malchers als sein Nachfolger berufen wurde.

Was vielleicht einige nicht wissen: Heribert Malchers war das „Hänneschen-Theater-Gen“ quasi schon in die Wiege gelegt worden: Seine Mutter, Käthe Malchers-Laven, verfasste für das Theater vor und nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Stücke für Kinder und ein Weihnachtsmärchen. Und Heribert Malchers selbst wurde schon als kleiner Junge von der Mutter mit in die Theateraufführungen der Puppenbühne genommen.

Autor: dd