Köln | Im Rahmen des 29. Sommerfestivals in der Kölner Philharmonie feiert heute Abend das Les Ballets Trockadero de Monte Carlo Premiere. Nach drei Jahren kommen die Tänzer, die das Tanzstück aller Tanzstücke – Schwanensee – im Programm haben – aber auch neu ihre Interpretation von Don Quixote präsentieren werden, wieder nach Köln. Und ja, es gibt ihn wieder den Federn lassenden Schwanentod. Die Herren bieten in Köln zwei Programme an unterschiedlichen Tagen.
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Fotostrecke: Szenen aus der aktuellen Show von Ballets Trockadero de Monte Carlo >
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Les Ballets Trockadero de Monte Carlo – Programm I
Das Programm I bietet neben dem III. Akt aus Schwanensee, Pas de Deux Mystérieux, Go for Barocco und Paquita. Muss man zum sterbenden Schwan von Tschaikowski überhaupt noch etwas schreiben? Die „Trocks“, wie sie ihre Fans nennen, nehmen dem Stück nicht die Würde, aber sie führen es mit einem Augenzwinkern auf. Es ist ihr Evergreen und das Kölner Publikum wäre sicher ein wenig traurig, wenn es diesen Augenblick im Leben eines Ballettschwans nicht so elegisch vorgetanzt bekäme. Der Veranstalter BB Promotion spricht daher bei Schwanensee vom Markenzeichen der „Trocks“. Tschaikowski komponierte das Werk 1877. Mit Go for Barocco erinnert die Compagnie an den amerikanischen Choreographen George Balanchine und zeigt neuen klassischen Tanz, der in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts Erfolge feierte und den klassisch akademischen Tanz sprengte. Sie führten etwa die sechste und siebte Beinstellung beim Pliés ein. Paquita wird zur Musik von Léon Minkus – einem österreichisch-ungarischen Ballettkomponisten aus dem 19. Jahrhundert – getanzt. Die Szene entwickelt sich aus einem spanischen Motiv – entsprechend feurig sind die Kostüme. Das Stück huldigt dem klassischen Tanz und wurden im Jahr 1846 an der Pariser Oper uraufgeführt.
Les Ballets Trockadero de Monte Carlo – Programm II
Der Programm II ebenfalls den III. Akt aus Schwanensee, Patterns in Space, Esmeralda Pas de Six und Don Quixote. Patterns in Space huldigt dem postmodernen Tanz eines Merce Cunningham, dem vorgeworfen wurde sein Talent mit Tanz-Experimenten zu vergeuden. Cunningham lernte John Cage als Pianist kennen, die beiden wurden ein Paar und beide entwarfen eigene Choreografien mit der Musik von John Cage. Dies zeigen auch die „Trocks“ in der Kölner Philharmonie und interpretieren mit Patterns in Space, Cunninghams Experimentierlust. Heute gilt Cunningham, der am 26. Juli 2009 in New York verstarb als einer der führenden Köpfe des zeitgenössischen Tanzes. Mit Esmeralda – Pax de Six führen die „Trocks“ auch noch Victor Hugo ein. Denn das Ballet beruht auf dem Roman von Hugo Notre-Dame de Paris. Die begleitende Musik stammt von Cesare Pugni und die Choreografie interpretiert Marius Petipa. Es ist die Geschichte des Quasimodo und der Esmeralda, die viele sicher noch aus dem Film „Der Glöckner von Notre Dame“ vor Augen haben, in dem Gina Lollobrigida die Esmeralda und Anthony Quinn denn Quasimodo spielt. Die „Trocks“ zeigen eine Szene aus dem zweiten Akt des Balletts als Esmeralda über den untreuen Offizier die Klage führt und getröstet wird. Neu im Programm der „Trocks“ ist Don Quixote. Auch hier stammt die Musik von Léon Minkus. Die „Trocks“ tanzen die Szene „Vor Lorenzas Taverne“. Die Figuren des Don Quixote und seines treuen Begleiters Sancho Panza werden sie in dem Stück nicht finden, sie wurden aus ökonomischen Gründen gestrichen, so das Begleitprogramm zur Show.
Noch ein Hinweis zum Schluss: Les Ballets Trockadero de Monte Carlo stammen anders, als es ihr Name vermuten lässt aus New York. Für die, die nach Kuriositäten Ausschau halten, die Spitzenschuhe haben teilweise Größe 47. Die Tänzer sind alle klassisch ausgebildet.
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[infobox]29. Kölner Sommerfestival 2016
Les Ballets Trockadero de Monte Carlo
Kölner Philharmonie
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Programm I
Do., 28.7., 20 Uhr (Köln Premiere)
Fr., 29.7., 20 Uhr
Sa., 30.7., 15 + 30 Uhr
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Programm II
Di. 26.7., 20 Uhr (Köln Premiere)
Mi. 27.7., 20 Uhr
So., 31.7., 14 Uhr
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Tickets: www.bb-promotion.com
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Autor: Andi Goral
Foto: Der sterbende Schwan lächelt
