Köln | Am Sonntag, 4. Dezember, bringt die Oper Köln die Kölner Erstaufführung von „Candide“. Eine Operette von Leonard „Lenny“ Bernstein, dem US-amerikanischer Komponist, Dirigent und Pianist ukrainischer Abstammung. Das Stück basiert auf dem satirischen Roman „Candide oder der Optimismus“ des französischen Philosophen Voltaire. In Koproduktion mit dem Staatstheater am Gärtnerplatz München, kommt die große ‚Musical Oper‘ auf die Bühne im Staatenhaus Köln.

>>> Videointerview: Opernintendantin Dr. Birgit Meyer über die Kölner Erstaufführung von „Candide“.

Die Oper Köln bringt im Jahr sieben Premieren auf die Bühne. Fünf von ihnen werden komplett im Haus produziert und zwei weitere finden in einer Koproduktion statt. „Candide“ – die Koproduktion mit dem Staatstheater am Gärtnerplatz München – hat diesen Sonntag Premiere auf der Kölner Opern Bühne. Unterstützt wird die Aufführung von einem 40-köpfigen Orchester und einem Chor. Bis auf die gesprochenen Dialoge wird das Stück komplett auf Englisch sein.

In Leonard Bernstein’s Comic Operetta „Candide“ stehe dem Musical sehr nahe. Verschiedene musikalische Stile fließen übereinander ein. Ähnlich wie bei Bernstein’s „West Side Story“.

In der Inszenierung des international gefeierten Choreografen und Tänzers Adam Cooper, dem Kinopublikum durch sein Mitwirken im Filmklassiker „Billy Elliot–I Will Dance“ bekannt, wird dem Kölner Publikum mit „Candide“ nicht nur eine weitere Kölner Erstaufführung, sondern ein musikalisches und choreografisches Highlight präsentiert. „Was mich besonders bei diesem Stück anspricht ist zum einen die Musik und zum anderen die Verrücktheit des Buches. Die Musik ist wirklich unglaublich. Besonders die Auswahl und die unterschiedlichen Musikrichtungen“, erklärt Cooper und ergänzt „’Candide‘ ist eine Mix aus Musical-Theater und einer Oper.“

Die musikalische Leitung von „Candide“ hat Benjamin Shwartz.

Inhalt der Comic Operetta „Candide“

Von ihrem Lehrer, dem Philosophen Dr. Pangloss, sind Candide und seine Gefährtin Cunegonde in dem Glauben erzogen worden, in der ‚besten aller Welten‘ zu leben. Was das Leben in der realen Erprobung dann für sie bereithält, könnte kaum härter und schonungsloser sein: Einem Krieg durch Flucht entkommen, wird Candide von der Inquisition zum Tode verurteilt, kann der Vollstreckung nur mit letzter Not aufgrund eines Erdbebens entgehen. Cunegonde muss ihr Leben als Prostituierte fristen. Die beiden treffen sich wieder, werden unversehens reich, verlieren das Geld aber ebenso schnell wieder. Von dem, was bleibt, kauft Candide seinen Lehrer Pangloss von einer Galeere frei, auf der dieser Frondienste hatte leisten müssen. So sehr sich die an der Lehre vom ‚Guten in der Welt‘ Geschulten von allen Übeln der Welt fernzuhalten versuchen: Überall stoßen sie auf die unmenschlichen Auswüchse menschlicher Schwäche – auf Ausbeutung, Mord und geistige Verirrung. Am Ende finden sich Candide und Cunegonde auf einem kleinen Landsitz wieder, wo sie ihr – mehrdeutig auslegbares – Resümee des Erlebten formulieren: ‚Es ist nötig, unseren Garten zu bestellen.‘

[infobox]Aufführungen im Staatenhaus

4. Dezember, Erstaufführung
7. Dezember 19:30 bis 22:30 Uhr
9. Dezember 19:30 bis 22:30 Uhr
11. Dezmeber 18 bis 21 Uhr
15. Dezember 19:30 bis 22:30 Uhr
20. Dezember 19:30 bis 22:30 Uhr
22. Dezember 19:30 bis 22:30 Uhr
29. Dezember 19:30 bis 22:30 Uhr
31. Dezember 18 bis 21 Uhr
4. Januar 19:30 bis 22:30 Uhr
8. Januar 18 bis 21 Uhr
12. Januar 19:30 bis 22:30 Uhr

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Autor: Irem Barlin
Foto: Opernsängerin Emily Hindrichs