Köln | Die Bühnen Köln haben ihren vorläufigen Jahresabschluss für die Spielzeit 2015/ 2016 vorgelegt. Das veranschlagte Budget konnte eingehalten werden, obwohl die geplante Wiedereröffnung am Offenbachplatz ausfiel. Insgesamt besuchten weniger Zuschauer als im Vorjahr die Aufführungen.

„Es sollte brummen am Offenbachplatz“

„Mir war es sehr wichtig, rasch nach Beendigung der Spielzeit zu zeigen, dass die Bühnen trotz der alles andere als planmäßigen Spielzeit 2015/16 dennoch mit den zur Verfügung gestellten Mitteln ausgekommen sind. Es hätte nach Absage der Wiedereröffnung und in dieser kaum zu steuernden Situation auch ganz anders kommen können“, erklärte Patrick Wasserbauer, Geschäftsführender Direktor der Bühnen. Insgesamt stand den Bühnen ein Betriebskostenzuschuss von rund 55 Millionen Euro zur Verfügung – rund 35 Millionen Euro für die Oper und etwa 20 Millionen Euro für das Schauspiel. Aufgrund des Interims sei es zu Verschiebungen innerhalb der Planzahlen gekommen. Insgesamt habe man das Budget jedoch einhalten können.

Der Wirtschaftsplan für die Spielzeit 2015/16 sei unter der Prämisse aufgestellt worden, dass die Wiedereröffnung am Offenbachplatz stattfindet. Geplant wurde ein Repertoire-Spielbetrieb mit vielen Premieren, vielen Wiederaufnahmen und einer hohen Vorstellungsfrequenz. „Es sollte brummen am Offenbachplatz“, so Wasserbauer. Geplant gewesen seien Einnahmen in Höhe von sechs Millionen Euro Erlösen in der Sparte Oper. Stattdessen habe man nur zwei Millionen Euro erwirtschaften können. Kompensiert werden konnte dies teilweise dadurch, dass die Ausgaben geringer waren als veranschlagt. „Die ursprünglich für den Offenbachplatz geplanten Produktionen für Oper und Schauspiel wurden für Staatenhaus und Depot adaptiert, die Tanzgastspiele teilweise nach Leverkusen verlegt. Die für die Eröffnungs-Spielzeit abgeschlossenen Künstlerverträge behielten allerdings trotz der Absage ihre Gültigkeit. Hier war es gelungen, durch zahlreiche Verhandlungen die Künstlerinnen und Künstler anderweitig einzusetzen“, sagte Wasserbauer. Aufgrund dieser Ausnahmesituation konnte die Spielzeit erst Mitte November statt wie geplant Ende September beginnen.

Weniger Besucher als in den Vorjahren

Die Besucherzahlen waren geringer als in der vorherigen Spielzeit. Dies läge vor allem an des verlängerten Interims. Dadurch habe es weniger Aufführungen gegeben. Zudem verfügten die Interimsspielstätte über weniger Plätze und könnte keine Abonnements anbieten. Geändert werden soll das in der aktuellen Spielzeit. „In dieser Spielzeit (2016/17) wird die Oper rund 184 Vorstellungen mit insgesamt 103.318 Plätzen anbieten. Dies ist eine Steigerung von 27 Vorstellungen und über 21.000 Plätzen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind bereits 50,5 Prozent der insgesamt angebotenen Tickets für die komplette Spielzeit verkauft. Mit diesen Tickets wurde bereits jetzt ein Umsatz von 1,6 Millionen Euro erzielt“, so Wasserbauer. 

Autor: co
Foto: Staatenhaus Köln