Düsseldorf | Knapp drei Millionen Euro vergibt die Film- und Medienstiftung in ihrer fünften Fördersitzung 2014 für insgesamt 22 Projekte. Sechs Spielfilme, darunter die neuen Filme von Wolfgang Fischer und Anno Saul, erhalten insgesamt 1,8 Millionen Euro, drei Dokumentarfilme 460.000 Euro. Finden Sie hier eine Auflistung der 22 Projekte.

Spielfilme
·         Bei einem Segeltörn wird ein Paar mit der harten Realität der europäischen Flüchtlingspolitik konfrontiert. Unter Strafandrohung wird den deutschen Seglern jede Einmischung verboten. Sukzessive werden die beiden ihrer Identität beraubt. Regisseur Wolfgang Fischer besetzt sein bewegendes Drama „Styx“ mit den vielfach ausgezeichneten Schauspielern Veerle Baetens („The Broken Circle Breakdown“) und Mathieu Kassovitz („Hass“, „Die fabelhafte Welt der Amélie“). (Produktion: Schiwago Film, 500.000 Euro)
·         Vier Freunde und ein für sie seit zwanzig Jahren feststehender Pflichttermin. Doch beim diesjährigen „Männertag“ werden die Freunde mit ihren Krisen und Problemen sowie einem Trupp Hobby-Wikinger und einer Abi-Abschlussfeier konfrontiert. Tom Beck, Axel Stein, Milan Peschel, Maxim Mehmet und Josefine Preuß gehen für Anno Saul auf die Reise. (Produktion: Chestnut Films, 450.000 Euro)
·         Bären-Gewinner Calin Peter Netzer inszeniert das Beziehungsdrama „Ana, Mon Amour“ um ein Paar, das jahrelang unter der psychologischen Erkrankung der Frau leidet. Nach der Geburt des gemeinsamen Kindes kann sie endlich ihre Probleme in den Griff bekommen, was allerdings zur Trennung der beiden führt. (Produzent: augenschein, 250.000 Euro)
·         Der Kinderfilm „Nur ein Tag“ von Martin Baltscheit ist eine rührende und kluge Geschichte über Leben, Tod, Freundschaft und die Suche nach dem Glück. Baltscheit, der das erfolgreiche Theaterstück schrieb, gibt sein Spielfilmdebüt. Charly Hübner ist als Wildschwein zu sehen. (Produktion: Heimatfilm, 225.000 Euro)
·         David Wnendt verfilmt einen weiteren Bestseller: „Er ist wieder da“ von Autor Timur Vermes wird nun mit Oliver Masucci, Christoph Maria Herbst, Fabian Busch, Katja Riemann und Michael Kessler für das Kino adaptiert. (Produktion: Mythos Film, 200.000 Euro)
·         Das Zusammentreffen zweier auf den ersten Blick unterschiedlicher türkischer Frauen wird beider Leben verändern. Yesim Ustaoğlu verfilmt das Drama „Clair Obscur“, zu dem sie auch das Buch verfasste. (Produktion: unafilm, 200.000 Euro)
Dokumentarfilme
·         Seit zwanzig Jahren herrscht Krieg im Kongo, dem mittlerweile mehre Millionen Tote zum Opfer gefallen sind. Milo Rau will mit „Das Kongo Tribunal“ anhand eines Tribunals im Ostkongo und einer zweitätigen Konferenz in Berlin die Hintergründe des Krieges durchleuchten. (Produktion: Fruitmarket, 200.000 Euro)
·         In seinem Künstlerportrait „Joseph Beuys – Die Revolution sind wir!“ zeigt Andres Veiel keine lineare biografische Erzählung, sondern folgt den wichtigsten Motiven und Szenen, die Beuys‘ Leben und Werk bestimmten. (Produktion: Terz, 180.000 Euro)
·         Francesca Borri ist seit August 2013 die letzte westliche Journalistin, die direkt aus Syrien berichtet. Marc Wiese zeigt mit „Francescas Diary“ ihr filmisches Tagebuch. (Produktion: IFAGE, 80.000 Euro)
 
Modellprojekt
·         Das transmediale Projekt „Supernerds – Digitale Dissidenten“ stellt die Frage, wie wir in einer digitalen Welt leben wollen und wie wir mit Fluch und Segen der Digitalisierung umgeben. Cyril Tuschi übernimmt die Regie. (Produktion: Gebrüder Beetz, 290.000 Euro)
 
Drehbuchförderung und Vorbereitungsförderung
·         Peter Bösenberg erzählt mit „Liebesgeister“ die Geschichte eines Paares, das droht, sich zu verlieren, als er im „Anderswo“ leben will. (Produktion: Made in Germany, 20.000 Euro)
·         Richard David Precht und Martin Möller nehmen in „ENDE.DE“ eine Bestandsaufnahme der deutschen Gesellschaft vor. (20.000 Euro)
·         Mit „Angst“ hat Engin Kundag die Novelle von Stefan Zweig adaptiert. Nach einer Drehbuchförderung wird nun auch die Vorbereitung des Filmes unterstützt. (Produktion: Color Of May, 35.000 Euro)
 
Verleih und Weltvertrieb
·         „Frau Müller muss weg“, soviel steht auf jeden Fall für die Eltern von Frau Müllers Klasse fest – und das ab 15. Januar in den Kinos. (Verleih: Constantin, 125.000 Euro)
·         Ab 5. Februar ist die Komödie „300 Worte Deutsch“ um türkische Importbräute im Kino. (Verleih: DCM, 50.000 Euro)
·         Nach dem Golden Löwen für „A Pigeon Sat On A Branch Reflecting on Existence“ wird er ab dem 1. Januar in den Kinos sein. (Verleih: Neue Visionen, 40.000 Euro)
·         Norwegen schickt die Tragikomödie „1001 Gramm“ um das exakte Gewicht ins Oscar-Rennen. Ab 18. Dezember ist sie auch im deutschen Kino zu sehen. (Verleih: Pandora, 35.000 Euro)
·         Die Kölner Architektenfamilie Böhm hat Architekturgeschichte geschrieben, nicht nur mit der nach ihr benannten Böhm Chapel. Ab 29. Januar gibt der Dokumentarfilm „Die Böhms – Architektur einer Familie“ weitere Einblicke. (Verleih: RFF – Real Fiction Film, 30.000 Euro)
·         Die Geschichte um eine ehemalige jüdische Cabaret-Sängerin „Auf das Leben!“  ist ab dem 27. November im Kino zu sehen. (Verleih: Camino, 20.000 Euro)
·         Der Dokumentarfilm „Titos Brille“ zeigt ab 11. Dezember den ungewöhnlichen Lebensweg der Schauspielerin, Autorin und Regisseurin Adriana Altaras. (Verleih: X Verleih, 15.000 Euro)
·         Das Familiendrama „Von glücklichen Schafen“ um ein dunkles Geheimnis ist ab dem 15. Januar im Kino. (Verleih: AF Media, 15.000 Euro)
·         „The Lies of the Victors“ / „Die Lügen der Sieger“ von Christoph Hochhäusler erhält eine Weltvertriebsförderung. (Vertrieb: The Match Factory, 15.000 Euro)
 (Quelle: Filmstiftung NRW)
 

Autor: dd | Foto: Deklofenak/Fotolia
Foto: Symbolfoto