Köln | Am heutigen Abend starten im Kölnische Kunstverein zwei neue Ausstellungen:  Unter dem Titel „November“ zeigt der Kunstverein bis zum 31. März die großflächigen Installationen und Skulpturen der aus Georgien stammenden Künstlerin und ehemaligen Rosemarie Trockel-Schülerin Thea Djordjadze. Ebenfalls heute Abend startet die Dia-Ausstellung „L’Histoire d’Histoire d’une Histoire“ von Marianna Christofides im zweiten Obergeschoss des Kunstvereins. Musikalisch eingerahmt wird die Doppeleröffnung durch ein Konzert mit dem Titel „The World in Pieces“.

Weiträumig Installationen im Ergeschoss

Djordjadzes Skulpturen erinnern teilweise an die Raumfaltungen der russischen Futuristen oder der De Stijl-Gruppe, unterscheiden sich jedoch wieder deutlich von diesen durch an Formen aus der Natur angelehnte. Vor allem aber spielt sie auf den teilweise recht unorthodoxen Umgang mit dem architektonischen Erbe der Sowjetunion an. Hinzu kommt ein fast erzählerischer Umgang mit Einrichtungsgegenständen als Motiv: Stuhl, Tisch, Bett, Raumtrenner. Aber auch den Ausstellungsraum bezieht die Künstlerin in ihre Gesamtkomposition ein. So wurden alle ausgestellten Kunstwerke speziell für die Ausstellung im Kunstverein angefertigt und fügen sich teilweise in die vorhandene Architektur ein. So sind einige Komponenten der Installtion so angefertigt, dass sie an Bestandteilen des Ausstellungsraums lehnen oder auch davon herabhängen.

Das visuelle Ausgangsmaterial für ihre Ensembles entnimmt die Künstlerin dem Design und der Architektur der von ihr durchreisten oder benutzten Umgebungen und setzt sie in einen neuen Kontext. Dabei liefern vor allem ihr familiärer Background aus Georgien und die Reisetätigkeit als international ausgestellte, in Berlin lebende Künstlerin die Inspiration für ihr künstlerisches Wirken.

Thea Djordjadze wurde 1971 in Tiflis, Georgien, geboren. Sie studierte Bildhauerei in der Klasse von Rosemarie Trockel an der Kunstakademie Düsseldorf. Von 2004 bis 2007 war sie Atelierstipendiatin des Kœlnischen Kunstvereins. Nun präsentiert der Kunstverein ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland seit 5 Jahren.

Foto-Ausstellung im „Offspace“

Im Rahmen des Projektes „Offspace“ startet heute Abend die Dia-Ausstellung „L’Histoire d’Histoire d’une Histoire“ der aus Zypern stammenden Künstlerin Marianna Christofides im zweiten Obergeschoss des Kunstvereins. Christofides, Jahrgang 1980, präsentiert hier gesammelte alte Laterna-Magica-Dias, die sie neu aufbereitet zu einer 20-minütigen Bildergeschichte zusammengestellt hat und mithilfe zweier Projektoren an die Leinwand bannt.  

Musikalisches Rahmenprogramm

„The World In Pieces“ ist eine musikalische Arbeit, die Alfons Knogl während eines Istanbul-Stipendiums der Stadt Köln 2011 entwickelt hat. Das Stück erscheint zusammen mit einem Remix von Korkut Elbay als 12-Inch-Platte bei Strzelecki-Books. Im Koelnischen Kunstverein wird das Stück von Alfons Knogl zusammen mit Daniel Ansorge und Holger Otten in einer eigens dafür entwickelten instrumentalen Umsetzung aufgeführt.

Alfons Knogl, Jahrgang 1976,  ist Künstler und untersucht in seiner Arbeit einen erweiterten Skulptur- und Objektbegriff, der neben Bezügen zur Inneneinrichtung und fundamentalen geologischen Formbildungen auch Musik als skulpturale Ausdrucksform miteinbezieht.

Infobox:

Ausstellung im Erdgeschoss:

Thea Djordjadze: „November“
Ausstellung
16. Februar – 31. März 2013
Öffnungszeiten: Di. bis Fr. 11 bis 19 Uhr; Sa. u. So. 11 bis 18 Uhr

„Offspace“ im OG 2:

Marianna Christofides: „l’Histoire d’Histoire d’une Histoire“
16. Februar bis 31. März 2013
Öffnungszeiten:
Fr. 13-19 Uhr, Sa. u. So. 11-18 Uhr

Autor: Daniel Deininger
Foto: Mit gleich zwei neuen Ausstellungen startet der Kölnische Kunstverein ins Wochenende. Das Bild zeigt einen Teil der Ausstellung „November“ von Thea Djordjadze.