Köln | Die Ausstellung „Magie der Zeichen“ im Museum für Ostasiatische Kunst (MOK) zeige die Bedeutungsebenen von Kalligraphie und Schrift auf. Sie spanne einen Bogen von den frühen Zeugnissen des 12. Jahrhunderts vor Christus bis zur zeitgenössischen Kunst. Somit präsentiere ein Museum zum ersten Mal eine Ausstellung chinesische Schriftkunstwerke aus drei Jahrtausenden. Konzipiert wurde die Schau vom Museum Rietberg in Zürich und ist vom 23. April bis zum 17. Juli im MOK in Köln zu sehen.

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Die Ausstellung „Magie der Zeichen“ stellt über 100 Werke – unter anderem auch von Leihgebern – in sechs Themengruppen vor, wie zum Beispiel aus der Bibliothèque National de France, dem Museum Rietberg Zürich oder der M+ Sigg Collection in Hong Kong. Die Objekte erzählen von Botschaften an den Himmel und von Machtdemonstrationen auf Erden, von religiösen Hingaben und individueller Ausdruckskraft, so Dr. Adele Schlombs, Direktorin des Museums für Ostasiatische Kunst in Köln.

Die Ausstellung verdeutliche den Stellenwert, den die chinesische Schriftkunst bis heute in China besitzt. „Selbst als Westler kann man die Magie und die Themenkomplex unserer Ausstellung verstehen“, so Dr. Petra Rösch, stellvertretende Direktorin des Museums für Ostasiatische Kunst. Auch aktuelle Rezeptionen in der westlichen Kultur und der internationalen Kunstszene sollen gezeigt werden.

Besucher der Ausstellung sollen die Möglichkeit bekommen, die chinesische Schriftkunst selbst auszuprobieren. Dafür stelle das MOK zwei Computer zur Verfügung, die den Besuchern erkläre, wie die chinesische Schrift entsteht und funktioniert: „Auf diese Weise, möchten wir die Besucher in die Schriftkunst intrigieren“, so Rösch.

Die chinesische Schrift

Anders als das lateinische Schriftsystem, das nur die Laute der Sprache wiedergibt, besteht die chilenische Schrift aus Zeichen, die unabhängig von Dialektgrenzen existieren. Sie setzten sich aus Piktogrammen, also Bildzeichen, sowie sinn- und lautgebenden Komponenten zusammen.
Vergleichbar sei das chinesische Schriftsystem mit einem aus 214 Einzelelementen bestehenden Setzkasten, aus denen sich mehr als 54.000 unterschiedliche Charaktere kombinieren lassen. Die Zeichenschrift spüre das Wesen der Dinge auf und klassifiziere sie, und gebe eine „natürliche Ordnung der Welt“ vor, erklärt Schlombs und fügt hinzu: „die chinesische Schrift kann viel mehr begreifen und erklären als unser Alphabet und genau da spiegelt sich auch die ‚Magie‘ wieder.“

Autor: Irem Barlin