Darmstadt | Bis Mitte Oktober sollen bereits rund 500 Einsendungen mit etwa 350 verschiedenen Vorschlägen beim Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft für das „Unwort des Jahres 2016“ eingegangen sein. Die bislang mehrfach eingeschickten Wörter seien unter anderem Gutmensch, Rapefugee, Säuberung/Säuberungsaktion/Säuberungswelle, Umvolkung, Biodeutscher, Flüchtlingsobergrenze, Flüchtlingsdeal, bedauerlicher Einzelfall und eine Armlänge Abstand. Das „Unwort des Jahres 2016“ wird am 10. Januar 2017 um 10 Uhr auf einer Pressekonferenz an der TU Darmstadt verkündet.

Seit 1991 wird das „Unwort des Jahres“ bereits jährlich bestimmt. Die sprachkritische Aktion vom Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft möchte mit dem „Unwort des Jahres“ auf unangemessene Form des öffentlichen Sprachgebrauchs aufmerksam machen und dadurch Sprachreflexion und Sprachsensibilität in der Bevölkerung fördern, so das Institut.

Vorschläge aus allen Feldern der öffentlichen Kommunikation können eingesendet werden. Wichtig sei nur, dass de betreffenden Wörter und Formulierungen öffentlich geäußert wurden, eine gewisse Aktualität besitzen und der Äußerungskontext bekannt ist. Die Häufigkeit der Einsendung eines Vorschlags spiele dagegen keine Rolle für die Entscheidung der Jury. Noch bis zum 31. Dezember können Vorschläge einschickt werden.

Einige der „Unwörter des Jahres“ seit 1991

Gutmensch (2015), Lügenpresse (2014), Sozialtourismus (2013), Opfer-Abo (2012), Döner-Morde (2011), alternativlos (2010), Gotteskrieger (2001), national befreite Zone (2000), Rentnerschwemme (1996), ethnische Säuberungen (1992), ausländerfrei (1991).

Autor: ib
Foto: Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf der Pressekonferenz vom 5. Januar 2016 auf der Sie den Satz sagte, Frauen sollten eine Armlänge Abstand halten