Berlin | Der Buchverlag Bastei Lübbe will expandieren und sieht sich zu diesem Zweck gezielt nach Übernahmezielen um. „Wir führen derzeit mehrere Verhandlungen“, sagte Vorstandschef Thomas Schierack der „Welt am Sonntag“. Er führe Gespräche mit möglichen chinesischen und US-Partnern über Gemeinschaftsunternehmen bezüglich der Verbreitung digitaler Serieninhalte in den entsprechenden Ländern.

„Zum anderen verhandeln wir auch mit zwei Game-Companys, um unsere digitalen Inhalte entsprechend zu erweitern“, so Schierack. Zur Situation im herkömmlichen Verlagsgeschäft äußerte sich der Vorstandschef des Verlags verhalten optimistisch. „Große Ketten schließen zwar Filialen, das lag aber auch mit an der allzu optimistischen Einschätzung, in jeder 1a-Lage eine Buchhandlung zu eröffnen. Sicher ist, dass die Flächen reduziert werden müssen“, erklärte Schierack. Große Ziele hat Bastei Lübbe im digitalen Bereich, der massiv ausgebaut werden soll: „In fünf Jahren wollen wir rund die Hälfte unseres Umsatzes digital erwirtschaften“, so Schierack. Momentan trägt das digitale Geschäft rund zehn Prozent zum Umsatz des Verlagshauses bei.

Bastei Lübbe wurde vor allem mit dem Vertrieb von Romanheftchen an Pressegrossisten und Bahnhofsbuchhändler bekannt. Gründer Gustav Lübbe legte 1949 den Grundstein für einen der größten Verlage der Republik. Noch heute verkauft Bastei Lübbe Jahr für Jahr rund zwölf Millionen der Hefte mit den bunten Titelbildern und dem typischen grauen Papier – demnächst auch auf Englisch und Mandarin.

Seit Herbst 2013 ist Bastei Lübbe börsennotiert.

Autor: dts